Post aus Israel. Sechs Monate Krieg - Wir können so nicht weitermachen.

Gespeichert von Thomas Nauerth am
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Eine andere Zukunft ist möglich. Auch nach sechs Monaten Krieg!

Es ist  enorm wichtig, solidarisch zu bleiben mit den Menschen, die seit Jahren versuchen, in dem äußerst komplizierten und gewalttätigen Konflikt in und um das heilige Land Lösungen ohne Gewalt zu finden. Ihre Stimmen hier hörbar zu machen, damit nicht nur die offiziellen staatlichen Stimmen hier laut werden, ist eines der wenigen Dinge, die wir hierzulande aktiv tun können. Aus diesem Grund hatten wir am 10.10.2023 die Erklärung der israelischen Rabbinervereinigung "Rabbis for Human Rights" zu dem Terrorangriff der Hamas veröffentlicht. Inzwischen sind sechs Monate vergangen. Die „Rabbis for Human Right“ schreiben:

In dieser Woche ist es sechs Monate her, dass die Hamas ihren schrecklichen Angriff auf Israel startete, bei dem mehr als 1200 Israelis und internationale Staatsangehörige getötet und Hunderte von Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Schwere Kriegsverbrechen wurden begangen. Die Geiseln müssen unbedingt nach Hause zurückkehren.

Seit sechs Monaten verfolgt Israel eine Politik des "Auge um Auge" gegen die Zivilbevölkerung, tötet Zehntausende von Frauen und Kindern und setzt den Hunger als Kriegswaffe ein. Eine ganze Bevölkerung wird in eine Hungersnot gestürzt und kann sich nirgendwo in Sicherheit bringen. Mit jedem Tag, der vergeht, werden weitere schwere Kriegsverbrechen begangen. Wir beten dafür, dass ein Waffenstillstand erreicht wird und die Palästinenser im Gazastreifen ihre Grundrechte und ihre Würde zurückerhalten. 

Seit sechs Monaten wird die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens fast vollständig missachtet - sei es das Leben unschuldiger Palästinenser in Gaza oder das einer von der Hamas gefangen gehaltenen Geisel.

Wir können so nicht weitermachen. Wir beten für einen anderen Weg. Wir plädieren für eine Zukunft, in der die Menschenrechte über allem stehen.

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Rabbiner für die Rechte aller Menschen