Arbeitsgruppe 10: GFK und Spiritualität: Die Haltung der GFK erleben – leben

Leitung: Roland Eggert, www.roland-eggert.de und Kerstin Völker, www.craniosacrale-arbeit.jimdo.com   

Neben Einführung und Gesprächen machten vor allem einfache Übungen die AG lebendig, den wechselnden Bezug auf sich selbst und ein Gegenüber übend erfahrbar, die GFK und die entsprechende „Innere Haltung“ erlebbar. Deshalb möchten wir uns darauf konzentrieren, die Übungen wiederzugeben, damit die, die unseren Bericht lesen, ebenfalls die eine oder andere erhellende und beglückende Erfahrung machen können:

  1.  Besinnung, Zeit zum Ankommen, das eigene Herz spüren, im Herzen sein, umfangen und geliebt, und weit werden …
  2. Einzelarbeit, „Was ist für mich Spiritualität?“ – Aussprache.
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    Partnerübung: Man sitzt sich gegenüber, hat mit den Knien Kontakt, schließt die Augen. Einer beginnt und sagt ein Wort oder einen ganz kurzen Satz zu Spiritualität oder zur eigenen Befindlichkeit. Die andere Person wartet drei oder mehr Atemzüge lang und reagiert mit einem Wort oder kurzem Satz – oder spricht aus der augenblicklichen eigenen Befindlichkeit heraus. – So geht es im Wechsel weiter – wenn jemand mal nicht reagieren möchte, sagt er: Weiter  -- Erfahrung: vertieftes und bewusstes wechselseitiges Horchen auf die eigene innere Stimme bzw. auf die Stimme des Gegenübers. – Das Gegenteil von Schlagfertigkeit, Entschleunigung, Vertiefung.
  4. Partnerübung:  A spricht B mit Namen an und sagt: „Ich möchte, dass es mir gut geht – und ich möchte, dass es dir gut geht.“ Die Worte wirken lassen, nachspüren, dann spricht B zu A.
  5.  Als nächster Satz folgt mit einem anderen Partner/in: „Meine Bedürfnisse sind genauso wichtig und wertvoll wie deine Bedürfnisse, – und deine Bedürfnisse sind genauso wichtig und wertvoll wie meine Bedürfnisse.“  B hört zu, lässt es auf sich wirken und sagt den Satz zu A. Eventuell wiederholen beide die Übung. – Erfahrung: Übungen sind Angebote, bauen aufeinander auf, ermöglichen vertiefte Erfahrungen und offene persönliche Gespräche.
  6. Partnerübung, in Anlehnung an M. Rosenberg: „Jeder Mensch macht in jedem Augenblick seines Lebens das Allerbeste, was er in diesem Augenblick tun kann.“ –---  A sagt zu B (und B nachher entsprechend zu A): „Ich habe in meinem Leben in jedem Augenblick das Allerbeste gemacht, was ich tun konnte, und du hast in deinem Leben in jedem Augenblick das Allerbeste gemacht, was du tun konntest.“ Dabei fassen sich beide an den Händen und schauen sich in die Augen. - Anmerkung: Nachher ist man schlauer, es geht um das Handeln vor dem Nachher und dazu zu stehen. 
  7. Übung zu Selbstachtung, Selbstwertschätzung, Selbstliebe: Alle TN erhalten ein weißes Papier-Band von ca. 100 cm mit den Zeichen 0 am Anfang, einem halb ausgefüllten Herzen bei 50 cm und einem voll ausgefüllten roten Herzen bei 100 cm. Aufgabe: Den eigenen
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    Standort auf dem Band (als Zufriedenheitsskala) suchen, sich in verschiedene Standorte einzufühlen – und zum Schluss sich auf 100 cm (100%) zu stellen. – Erfahrung: die meisten ordnen sich bei ca. 80 ein. Es braucht wohl die Einladung, sich mal auf 100 einzustellen. - Im Anschluss daran die nächste Übung:
  8. Partnerübung, Gegenüber mit Namen anreden, A und B sprechen sich nacheinander an: „…. ich habe mich entschlossen, mich von ganzem Herzen zu lieben so wie ich bin“ – wieder wirken lassen und nachspüren.  --  B kann zurücksagen: „Wenn ich dich sagen höre, dass du dich mit ganzem Herzen liebst, dann löst das in mir …... aus.“ Anmerkung: Grundannahme zu dieser Übung: Alle Menschen möchten geachtet werden wie sie sind (mit ganzem Herzen). Doch wir können andere nur so achten und lieben, wie wir uns selbst achten und lieben. 

Aus der Diskussion:

a) Bei Punkt 8 steht die Selbstliebe im Vordergrund, bei der kirchlichen Trauung steht die Liebe zum anderen im Vordergrund. – Horst Niemeier dazu: Ich habe alternativ zur Aussage: „Was Gott zusammengefügt hat, …“ dem Paar zugesprochen: „Gott lasse euch wachsen in eurer Zuneigung und Liebe. Er schenke euch Kraft, immer wieder euch selbst und einander anzunehmen mit euren Licht- und Schattenseiten.“

b) Zur GFK gehört auch:  Sich verbinden mit dem, was gelungen ist.

Horst Niemeier und Clemens Ronnefeldt