Werkstatt-Tage als eine Form von VB-Regionalarbeit

Gespeichert von Webmaster am

In der Regionalgruppe Magdeburg haben wir uns 2015 für Werkstatt-Tage als Arbeitsform entschieden und dabei folgende Erfahrungen gamcht:

  1. Als Veranstaltungsort haben wir die Kirchengemeinde gewählt, in der wir als Verantwortliche zu Hause sind, d.h. wir kennen die Verantwortlichen, die Räume und können die Nutzungsgebühren in Grenzen halten. Das Gemeindezentrum liegt zwar am Stadtrand, ist aber gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
  2. Den Termin hatten wir bereits ½ Jahr zuvor festgelegt. Der Vorteil: Wir konnten bereits beim 1. Werkstatt-Tag für den 2. einladen. Der Nachteil: Aktuelle neue Termine konkurrieren mit dem von uns gewählten Termin: persönliche, lokale und regionale, überregionale. Viele sagten uns: Wir würden gern kommen, wäre nicht gerade die große Demo gegen TTIP usw. angesetzt.
  3. Werbung über Internet, Zeitschriften bzw. Zeitungen, Flyer, die vor allem persönlich weitergegeben und mit einer Begegnung verbunden waren. Daraus ergaben sich Gespräche, die das Thema bereits in den Mittelpunkt rückten. So haben sich einige das Buch gekauft, das im 2. Werkstatt-Tag im Mittelpunkt stand, weil sie nicht selbst dabei sein konnten.
  4. Bei der Gestaltung hatten wir natürlich auch andere Modelle im Blick: Freitagabend/Samstagvormittag oder nur Samstagvormittag, sind jedoch dann auf folgendes Raster gekommen:

    Samstag
    10 – 10.30 Ankommen mit Kaffee/Tee und Einstimmen
    10.30 – 12.30 mit Pause: Vortrag und Rückfragen
    12.30 – 13.30 Mittagspause
    13.30 – 14.30 Seminar mit Referenten
    14.30 – 15.00 Kaffee-/Teepause
    15.00 – 16.00 Kleingruppen und Abschluss im Plenum

    Uns lag dabei am Kontakt der Teilnehmenden untereinander, der sowohl in der Gruppenarbeit als auch in den Pausen intensiv zustande kam. Die Referenten kamen bereits am Abend zuvor nach Magdeburg und hatten jeweils noch an einem anderen Ort Gelegenheit, mit einer weiteren Gruppe zu reden bzw. selbst eine Veranstaltung zu besuchen und wirklich auch innerlich anzukommen.
     
  5. Die persönliche Vorstellungsrunde, das Singen und um die Mittagszeit zwei Tänze haben neben dem Reden noch andere Beteiligungsebenen eröffnet.
    Um über den Monolog des Referenten hinaus zum Dialog zu kommen, gab es methodische abwechslungsreiche Impulse: ein Frageraster, Thesen, Texte zum gemeinsamen lauten Lesen zu zweit oder – mit abwechselnden Stimmen – im Plenum, gute Gesprächsleitung mit Zusammenfassungen…Gerade auch das laute Vorlesen mit Gespräch zwischendurch wurde als besonderer Gewinn bezeichnet.
  6. In der VB-Tradition sind Kinder immer erwünscht. So haben wir jeweils eine Kinderbetreuung organisiert (z.B. KindergottesdienstmitarbeiterInnen der Gemeinde), damit auch Eltern mit Kindern eine Teilnahme ermöglicht wird.
  7. Wichtig war uns die Themenformulierung für den Werkstatt-Tag: Nicht nur der Referent sollte das Thema verstehen und einladend empfinden, sondern auch die Fernstehenden sollten verstehen und einladend empfinden, worum es bei dem Werkstatt-Tag geht.
  8. Die VB-Regionalgruppe besitzt kein eigenes Vermögen, hat also die Finanzierung mit Fördermitteln (Landeskirche, Kirchenkreis, Kirchengemeinde, Teilnehmerbeitrag, in einem Fall auch Landeszentrale für Politische Bildung des Bundeslandes…) und persönlichen Beiträgen der Teilnehmenden bzw. der Veranstalter bestritten.
  9. Die Technik (vor allem die Abstimmung zwischen Beamer und Laptop) und ein Büchertisch, beide mussten gepflegt werden und brauchten ausreichend Zeit zur Vorbereitung und Begleitung. Bereichernd waren einige kleine Filmsequenzen, die Begegnungen in Israel und Palästina bzw. biografische Ausschnitte von Walter Wink nahegebracht haben.
  10. Ein wichtiges Ergebnis dieser Werkstatt-Tag-Gestaltung ist, dass für die Teilnehmenden aus dem Werkstatt-Tag auch ein nachhaltiger Einkehr-Tag wurde: Aus der gemeinsamen Arbeit kam etwas zurück, was die Beteiligten dann beflügelt und in ihre jeweilige Umgebung begleitet hat.