Seminar "Wurzeln der Gewaltfreiheit"

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vom 17.11.- 19.11.23 von Freitag Abend bis Sonntag Mittag in Hannover

Die Einladung

Gemeinsam wollen wir erfahren, was jede* und jeden* zur Gewaltfreiheit motiviert.

Deshalb schaffen wir an diesem Wochenende Raum für persönlichen Austausch, in dem wir unsere Prägungen, Erfahrungen, Beweggründe und Perspektiven teilen können. Durch den Dialog möchten wir ein tieferes Verständnis für die jeweilige Bedeutung der gewaltfreien Wurzeln gewinnen und gemeinsam überlegen, wie wir mit den unterschiedlichen Werten und Glaubenssätzen innerhalb von Gemeinschaften, (z.B. dem Versöhnungsbund) umgehen möchten.

Welche Wünsche und Bedürfnisse ergeben sich daraus für die Gestaltung unseres Miteinanders, z.B. auf Jahrestagungen?

Finden wir Möglichkeiten, einen Verband für alle Generationen attraktiv zu gestalten und mit unseren Unterschiedlichkeiten tolerant umzugehen?

Martina Freise und Rainer Gertzen von "Gewaltfrei Handeln" werden unsere ReferentInnen sein und sowohl Input geben als auch unsere Gespräche begleiten und moderieren.

Das Thema liegt uns sehr am Herzen, da wir uns wünschen, dass sich alle Menschen in der Gemeinschaft wohl fühlen können. Daher freuen wir uns auf den Austausch mit euch und hoffen, dass wir eine bunt gemischte, vielseitige Gruppe sein werden und ihr euch zahlreich anmeldet!

Freitag: Miteinander ankommen

Jede Teilnehmer*in war einigen anderen aus der Runde bekannt. Ein paar Kennenlern-Spiele vertieften das Kennenlernen, z.B. wer kennt wen am längsten.

Erwartungen und Wünsche, Arbeitsweise

Blick auf das eigene gewaltfreie Engagement und den eigenen Zugang zu Gewaltfreiheit.
   • Was wünsche ich mir für dieses Wochenende?
   • Was kann – soll – muss passieren, damit ich am Sonntag zufrieden nach Hause fahre?

Ein paar Leitsätze für das Seminar

   • Ich übernehme Verantwortung für meine Redezeit und für mein eigenes Sprechen.
   • Raum für Atem- und Denkpausen lassen
   • verschiedene Perspektiven finden und anerkennen.
   • Themenbezogene Gespräche
   • Es geht nicht um das Überzeugen meines Gegenübers oder um Wahrheitsfindung
   • keine Synthesen von Widersprüchen, kein Konsens zugunsten einer allgemein gültigen Perspektive.
   • Jede Aussage ist gleich viel wert und gleich wichtig.

Vieles leuchtet unmittelbar ein. Zu den letzten beiden Punkten wird diskutiert: Sind wirklich alle Aussagen gleich wichtig? Für die Person, die sie mitteilt, schon

Konsens finden ist doch ein wichtiges Element gewaltfreier Kommunikation: Ja, wenn es dann um Lösungen geht. Aktuell suchen wir unsere Wurzeln, unsere Wünsche und Schmerzgrenzen. Dabei würde das Streben nach Kompromissen bremsen.

Bei einigen Themen ist es wichtig, auch an andere Perspektiven zu denken, die wir z.B. von nicht Anwesenden kennen. Ein leerer Stuhl erinnert uns während des Seminars daran. Man kann ihn nutzen, um von dort andere Perspektiven zu vertreten.

Einstieg in das Thema

Im ersten Teil des Seminars geht es um um die eigenen Wurzeln. Da arbeiten wir viel in kleinen Gruppen – je nach Thema jeweils 2 bis 5 Personen. Wir finden uns selbständig in Gruppen zusammen, geleitet von der Frage: Mit wem möchten wir uns über das jeweilige Thema austauschen.

Nur, was uns besonders wichtig ist, kommt ins Plenum. Das lässt uns viel mehr Zeit für uns selbst.

Eigene Beweggründe und Geschichten.

   • Wo in meinem Leben engagiere ich mich gewaltfrei oder für Gewaltfreiheit?

Wenn ich mich gegen Gewalt engagiere, engagiere ich mich eigentlich auch für Gewaltfreiheit.

   • Inwiefern stärken mich Gemeinschaften (wie z.B. der Versöhnungsbund) in meinem Engagement?

Tagesabschluss

Wir sammeln uns im Wald in einem besinnlichen Kreis rund um einen Stein mit Kerze und lassen die Umgebung der Nacht auf uns wirken.

Samstag

Einstieg in den Tag: Welches der Monster auf den Karten trifft am besten, wie ihr euch gerade fühlt?

Meine eigenen Wurzeln der Gewaltfreiheit

Persönliche Beweggründe und Geschichten

   • Was stärkt mich in meinem Engagement und in meinen Aufgaben?
   • Was tröstet mich? Was lässt mich nicht verbittern, wenn mir Gewalt entgegen schlägt?
   • Was verunsichert oder bedroht mich in meiner Haltung der Gewaltfreiheit?

Andere Darstellung des Themas

Wir stellen unsere Beweggründe mit anderen Mitteln dar: Zeichnen, Malen, Texte schreiben. Schöne Werke entstehen, die von ihren Schöpfer*innen auf Nachfrage erklärt werden.

Vertiefung

Im Austausch zu zweit spüren wir wir unseren Beweggründen und Geschichten anhand der obigen Fragen nach.

Wurzeln und Spiritualität in Gemeinschaft

   • Welche besonderen spirituellen (Gemeinschafts-)Erlebnisse haben mich geprägt?
   • Wie lebe ich heute Spiritualität? Was gibt mir Kraft?

Jede Person sucht ihre Antworten auf diese Fragen, die Antworten tauschen wir im Plenum aus. Für Spiritualität in Gemeinschaft ist es hilfreich, die einzelnen Beweggründe zu kennen.

Wünsche und Schmerzgrenzen

Sehr individuelle Schmerzgrenzen wurden benannt und in der konkret gestalteten Feier beachtet. Damit übten wir einen achtsamen Umgang und uns wurde deutlich, wie unterschiedlich, wie persönlich und zum Teil unerwartet die Schmerzgrenzen sich zeigen.

gemeinsames Planen einer spirituellen Feier

   • Was wünsche ich mir für die spirituelle Feier?

Aus der Sammlung von Wünschen entsteht eine Liste von konkreten Möglichkeiten


 

spirituelle Feier

Austausch über Spiritualität (im Versöhnungsbund)

   • Welche Bedürfnisse erfüllen wir uns, wenn wir Spiritualität (im Versöhnungsbund) leben?
   • Was sind unsere spirituellen Bedürfnisse und welche sollen im VB erfüllt werden, bzw. wollen wir uns erfüllen?

Sonntag: Reflexion der Erfahrungen von gestern

   • Wie war es gestern, sich mit meinen eigenen (Schmerz-)Grenzen auseinanderzusetzen und diese in der Gruppe zu kommunizieren?
   • Was hat es bei mir ausgelöst, die (Schmerz-)Grenzen und deren Hintergründe der anderen hier zu hören?

Ausblick auf unsere Jahrestagungen

   • Welche spirituellen Bedürfnisse möchte ich mir im Versöhnungsbund bei der Jahrestagung erfüllen?
   • Welche spirituellen Bedürfnisse und welche (Schmerz-)Grenzen hören oder vermuten wir bei anderen Menschen im Versöhnungsbund?

Wir sind anerkannter Bildungsträger bei der Bundeszentrale für politische Bildung/BpB. Die Veranstaltung wurde gefördert von Brot für die Welt und durch den Fonds "Frieden stiften“ der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers"