Pressemittelung der europäischen Zweige von IFOR

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IFOR PRESSEMITTEILUNG

Paris, 12. Juni 2022

Auf dem Jahrestreffen der europäischen Zweige des Internationalen Versöhnungsbundes (IFOR) in Paris bringen Vertreter*innen aus Österreich, England, Schottland, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Wales ihre tiefe Besorgnis über die zunehmenden Rüstungs- und Militärausgaben als Reaktion auf die anhaltende Kriegsgefahr zum Ausdruck.

Die Geschichte lehrt, dass eine militaristische Reaktion zu einer Ausweitung der bewaffneten Konflikte führt und dass Krieg eine Katastrophe für die Menschheit und den gesamten Planeten ist. Diese Haltung ist gefährlich und führt zu der illusorischen Annahme, den Frieden mit Hilfe von Waffengewalt erhalten zu können.

Der Krieg in der Ukraine zeigt einmal mehr, dass Gewalt mehr Gewalt erzeugt, und wir brauchen eine wirksame Alternative, um Konflikte umzuwandeln und dauerhaften Frieden zu sichern. Aktive Gewaltfreiheit ist die Alternative, die eine Zukunft für unsere Gemeinschaft sichern kann. Wir würdigen die zahlreichen gewaltfreien Bemühungen der Menschen in der Ukraine sowie derjenigen, die friedlich gegen den Krieg in Russland protestieren und dafür inhaftiert werden.

IFOR begann 1914 mit der ausdrücklichen Verpflichtung, sich nicht am Ersten Weltkrieg zu beteiligen. Als Mitglieder von IFOR laden wir dazu ein, aus der Vergangenheit zu lernen und gewaltfreien Widerstand, Dialog, Friedensverhandlungen, zivile Interventionen und Versöhnungsprozesse zu unterstützen, um den gewaltsamen Konflikt zu deeskalieren.

Wir sind solidarisch mit denen, die sich weigern, sich am Krieg in der Ukraine und an allen anderen Kriegen zu beteiligen, und mit denen, die den Kriegsdienst verweigern und in anderen Ländern Schutz suchen.

Wir rufen alle europäischen Länder auf, sich für den Frieden einzusetzen, und zwar durch Gewaltlosigkeit und nicht durch Waffengewalt. Wir fordern die Europäische Union auf, den Frieden in der Praxis und in Taten zu verwirklichen. Wir brauchen ein Friedensbündnis und kein Militärbündnis.

Wir laden auch die Kirchenführer *innen und religiösen Gruppen herzlich ein, sich ausdrücklich für den Frieden und gegen den Krieg einzusetzen.

Wir rufen unsere Regierungen auf, sich dringend für den Frieden einzusetzen und das Militärsystem und den Krieg nicht durch Militärausgaben, Waffenproduktion und -handel zu unterstützen.

Insbesondere eine Woche vor der historischen Konferenz in Wien zum UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (AVV/TPNW) fordern wir alle verbleibenden europäischen Länder auf, den UN-Vertrag zu unterzeichnen, an der Wiener Konferenz zumindest als Beobachter*innen teilzunehmen und sich zu verpflichten, die Welt von dieser drohenden Gefahr für das Leben auf der Erde zu befreien.

 


IFOR PRESS RELEASE

Paris, June 12th 2022

Gathered in Paris for the annual meeting of the European branches of the International Fellowship of Reconciliation (IFOR), representatives from Austria, England, Scotland, France, Germany, Italy, The Netherlands, Switzerland and Wales express their profound concern for the increasing of armament and military expenditures in response to the ongoing war fare.

History teaches that militaristic response leads to the increase of the armed conflict and that war is a disaster for humanity and for the entire planet. This attitude is dangerous and creates the illusionary assumption to maintain peace using the violence of weapons.

The war in Ukraine demonstrates once more that violence creates more violence and we need an efficient alternative way to transform conflict and ensure lasting peace. Active nonviolence is the alternative which can ensure a future for our community. We acknowledge the several nonviolent efforts by people in Ukraine as well as by those peacefully protesting against war in Russia and being jailed.

IFOR started in 1914 with an explicit commitment to refuse to engage in WWI. As members of IFOR we invite to learn from the past and support nonviolent resistance, dialogue, peace negotiations, civilian intervention, reconciliation process in order to de-escalate the violent conflict.

We stand in solidarity with those who refuse to engage in the war in Ukraine and in all other wars, and with those who object and look for protection in other countries.

We call on all European countries to work for peace, through nonviolence and not to search for peace through arms. We urge the European Union to genuinely pursue peace in practice and deeds. We need peace alliance not military alliance.

We extend our warm invitation as well to Church leaders and religious groups to expressively join efforts in supporting peace and refusing war.

We call on our governments to urgently engage in peace efforts and refrain from supporting the military system and the war through military expenditures, weapons production and trade.

In particular, one week ahead of the historical Conference which will take place in Vienna concerning the UN Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons (TPNW), we urge all remaining European countries to sign the UN Treaty, participate into the Vienna Conference at least as observer members and commit to free the world from this pending threaten to life on earth.