Neues zum Ukraine-Krieg und Kriegen weltweit

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Liebe Friedensinteressierte,

nachfolgend einige Beiträge zum Ukraine-Krieg - beginnend mit einem Artikel aus der Frankfurter Rundschau zu aktuellen Kriegen weltweit.

Besonders hinweisen möchte ich auf die Beiträge 9 bis 11; der Bericht in der Frankfurter Rundschau endet damit, dass im Juli 2023 Friedens- Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges beginnen könnten.

  1. FR: Höchste Zahl an Toten durch Konflikte seit Genozid in Ruanda
  2. Infosperber: Die lange Vorgeschichte von Russlands Angriffskrieg
  3. Infosperber: Wer den Krieg anheizt und von ihm profitiert
  4. Infosperber: «Putin hatte keine andere Wahl» ist ein gefährliches Narrativ
  5. Die Zeit: Putschversuch in Russland: "Große Prüfung bestanden"
  6. ipg-journal: Angezählt - Die Wagner-Meuterei erschüttert das System Putin.
  7. SZ: Vor Beitrittsverhandlungen: Schwaches Zeugnis für die Ukraine
  8. DW: Ukrainisch-orthodoxe Kirche: Beten fürs Mutterland
  9. ipg-Journal: Rolf Mützenich - Kampf der Giganten
  10. ipg-Journal: Martin Schulz: Afrika ist im 21. Jahrhundert ein Key-Player
  11. FR: Geheimes Friedenstreffen: Top-Diplomaten sprechen über Ukraine-Lösung – Garantien auch für Putin?

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1. FR: Höchste Zahl an Toten durch Konflikte seit Genozid in Ruanda

https://www.fr.de/politik/hoechste-zahl-an-toten-durch-konflikte-seit-genozid-in-ruanda-zr-92368820.html

Höchste Zahl an Toten durch Konflikte seit Genozid in Ruanda

Erstellt: 28.06.2023. Aktualisiert: 29.06.2023, 00:28 Uhr

Die Zahl der Todesopfer weltweit durch Konflikte ist so hoch wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Das liegt vor allem an einem Krieg, der in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle spielt.

London - Seit dem Völkermord in Ruanda hat es nicht mehr so viele Tote durch kriegerische Auseinandersetzungen wie im vergangenen Jahr gegeben.

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2. Infosperber: Die lange Vorgeschichte von Russlands Angriffskrieg https://www.infosperber.ch/politik/welt/die-lange-vorgeschichte-von-russlands-angriffskrieg/

Die lange Vorgeschichte von Russlands Angriffskrieg Matthew Hoh / 22.06.2023

Weder westliche Provokationen noch eine gefühlte Bedrohung rechtfertigen

den brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

upg. Wie beim Ersten und Zweiten Weltkrieg oder den jüngsten Kriegen in Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen oder Äthiopien stellt sich die Frage, ob das unermessliche Elend und die flächendeckenden Verwüstungen – diesmal in der Ukraine – hätten vermieden werden können.

Matthew Hoh zeigt auf, wie die Politik der USA und der Nato seit dem Fall der Mauer von Russland empfunden werden konnte.

Er fasste am 6. Juni in Substack die lange Vorgeschichte des Kriegs in der Ukraine mit vielen Quellenangaben zusammen. In einem ersten Teil geht es um viele bekannte Warnzeichen.

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Autor Matthew Hoh

Hoh ist seit 2010 Senior Fellow am Center for International Policy in Washington. Im Jahr 2009 trat er aus Protest gegen die Entwicklung des Krieges in Afghanistan von seinem dortigen Posten zurück.

Zuvor beteiligte sich Matthew an der Besetzung des Irak, zunächst 2004/5 in der Provinz Salah ad Din mit einem Team des Aussenministeriums für Wiederaufbau und Regierungsführung und dann 2006/7 in der Provinz Anbar als Kompaniechef des Marine Corps. (…)

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3. Infosperber: Wer den Krieg anheizt und von ihm profitiert https://www.infosperber.ch/politik/welt/wer-den-krieg-anheizt-und-von-ihm-profitiert/

Wer den Krieg anheizt und von ihm profitiert Matthew Hoh / 24.06.2023

Wie der militärisch-industrielle Komplex Politik und Medien beeinflusst –

Die Kosten und Risiken des Kriegs werden verdrängt.

upg. Keine westliche Provokation rechtfertigt den brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine. Trotzdem stellt sich die Frage, ob das unermessliche Elend und die flächendeckenden Verwüstungen hätten vermieden werden können.

In einem ersten Teil erinnerte Matthew Hoh an Warnungen schon vor Jahren. In diesem zweiten Teil geht es darum, wer vom Krieg profitiert, wer auf westlicher Seite die Information beeinflusst, welche Kosten und Risiken der Krieg verursacht und wie es um einen Frieden steht.

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4. Infosperber: «Putin hatte keine andere Wahl» ist ein gefährliches Narrativ

https://www.infosperber.ch/politik/welt/putin-hatte-keine-andere-wahl-ist-ein-gefaehrliches-narrativ/

«Putin hatte keine andere Wahl» ist ein gefährliches Narrativ Matthew Hoh / 29.06.2023

Wie für die USA in Afghanistan, im Irak, in Serbien, Syrien oder Libyen

gab es auch für Russland in der Ukraine Alternativen.

Auf meinen Artikel «Die lange Vorgeschichte von Russlands Angriffkrieg» gab es einige leidenschaftliche Einwände: Russland habe [wegen der immer näher rückenden NATO und der Bombardierungen im Donbas] gar keine andere Wahl gehabt, als im Februar 2022 in die Ukraine einzumarschieren.

Ich bin ziemlich erstaunt und besorgt, dass die vorsätzliche Besetzung eines souveränen Landes und ein klarer Verstoss gegen die Nürnberger Prinzipien und gegen das Völkerrecht angeblich die einzige Option für Russland gewesen sein soll.

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Am 15. März 2022 hatte David Swanson, Exekutivdirektor von World Beyond War, insgesamt dreissig nicht-kriegerische Möglichkeiten für Russland und dreissig für die Ukraine aufgezählt. (…)

siehe dazu auch:

https://davidswanson.org/30-nonviolent-things-russia-could-have-done-and-30-nonviolent-things-ukraine-could-do/

30 Nonviolent Things Russia Could Have Done and 30 Nonviolent Things Ukraine Could Do 17 Comments / March 15, 2022

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5. Die Zeit: Putschversuch in Russland: "Große Prüfung bestanden" https://www.zeit.de/2023/28/putschversuch-russland-wagner-gruppe-dmitri-trenin Putschversuch in Russland: "Große Prüfung bestanden" Wie ein staatsnaher russischer Außenpolitik-Experte die Revolte beschreibt

Interview: Michael Thumann

28. Juni 2023

Dmitri Trenin leitete bis 2022 das Carnegie Moscow Center, eine russische Denkfabrik unter dem Dach des in den USA gegründeten Carnegie Endowment for International Peace. Er galt vielen im Westen als konservativ-realistischer, unabhängiger Experte. Die ZEIT führte mit ihm mehrere Interviews. Nach Kriegsbeginn wurde Carnegie Moscow geschlossen. Trenin tritt nun häufig im russischen Staatsfernsehen auf, seine Positionen haben sich verschärft. Die aktuellen Fragen der ZEIT wollte er nur schriftlich beantworten.

(…)

ZEIT: Sie haben vor einer nuklearen Eskalation gewarnt. Wie real ist die Gefahr?

Trenin: Dieser Krieg ist ein direkter Konflikt zwischen zwei Atommächten, wenn auch – vorerst – kein unmittelbar physischer. Das erklärte Ziel der USA ist es, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. In einer der wichtigsten strategischen Regionen hat das existenzielle Folgen. Die Methode, mit der die USA diesen Krieg führen, ist eine schrittweise und kalkulierte Eskalation. Die Amerikaner testen immer wieder aus, wie weit sie gehen können, ohne eine starke Reaktion Moskaus zu provozieren.

Da sie es aber mit einer Atommacht zu tun haben, deren Führer nicht unbedingt dem Drehbuch Washingtons folgen, könnten sie sich verkalkulieren. Es ist wie russisches Roulette mit einer Nuklearkugel im Revolver. Wenn Russland etwa beschließt, Vergeltung für etwas zu üben, das die USA als "sicher" betrachten, kann es zu Angriffen auf Ziele im Nato-Gebiet kommen. (…)

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6. ipg-journal: Angezählt - Die Wagner-Meuterei erschüttert das System Putin.

ipg-journal: Neuerscheinungen - vom Freitag, 30. Juni 2023:

https://www.ipg-journal.de/regionen/europa/artikel/angezaehlt-6812/?utm_campaign=de_40_20230630&utm_medium=email&utm_source=newsletter

Europa 30.06.2023

Alexey Yusupov Angezählt Die Wagner-Meuterei erschüttert das System Putin.

Der russische Präsident muss um seine Macht kämpfen. Je mehr Zeit nach der spektakulären Meuterei der Wagner-Truppen verstreicht, desto intensiver wird die Diskussion durch Spekulationen, Mythen und Verschwörungstheorien dominiert. Es gibt deutlich mehr Fragen als Antworten. Hat Ewgenij Prigoschin auf eine nennenswerte Kollaboration seitens der ordentlichen russischen Streitkräfte gesetzt?

Ist der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko nur ein respektabler „Pressesprecher“, der zur Wahrung des protokollarischen Anstands angerufen wurde, oder hat er wirklich die Rolle des Schiedsrichters eingenommen in einem Konflikt, in dem der russische Präsident Wladimir Putin nicht mehr die höchste Instanz, sondern Konfliktpartei war?

Was genau war der ausschlaggebende Punkt, der den Wagner-Voraustrupp, der schon 200 Kilometer vor dem scheinbar ungeschützten Moskau stand, zum Umkehren gebracht hat? (…)

——— siehe dazu auch:

https://www.handelsblatt.com/politik/international/russland-historiker-ich-halte-eine-absetzung-putins-durchaus-fuer-moeglich/29229834.html Russland-Historiker „Ich halte eine Absetzung Putins durchaus für möglich“ Der Wagner-Aufstand zeigt wie fragil das System Putin ist, findet Russland-Historiker Martin Schulze Wessel. Der Westen müsse sich jetzt auf eine russische Eskalation einstellen.

28.06.2023 - 18:52 Uhr

Wer die denkwürdigen Ereignisse in Russland verstehen will, sollte sich mit Martin Schulze Wessel unterhalten. Der Osteuropa-Historiker forscht seit Jahrzehnten über die russische Geschichte.

„Fluch des Imperiums“ – lautet der Titel seines aktuellen Buchs. Der 61-Jährige sieht in den jüngsten Ereignissen eine Chance für die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer. Sogar ein Regime-Wechsel sei jetzt denkbar.

Lesen Sie hier das vollständige Interview: (…)

7. SZ: Vor Beitrittsverhandlungen: Schwaches Zeugnis für die Ukraine https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-eu-beitritt-korruption-1.5953892

Vor Beitrittsverhandlungen: Schwaches Zeugnis für die Ukraine 21. Juni 2023, 13:57 Uhr

Die EU-Kommission ist mit den Fortschritten beim Kampf gegen Korruption und den Einfluss von Oligarchen nicht zufrieden. Auch US-Außenminister Blinken ermahnt Kiew bei einer Geberkonferenz.

Von Hubert Wetzel

Die Hoffnungen der Ukraine, noch in diesem Jahr Beitrittsgespräche mit der EU beginnen zu können, haben einen Dämpfer erhalten. In einem Zwischenzeugnis, das die EU-Kommission den Mitgliedsländern am Mittwoch in Brüssel vorstellte, werden in mehreren wichtigen Bereichen Reformmängel festgestellt.

Insofern ist fraglich, ob die Staats- und Regierungschefs der EU bei ihrem Gipfeltreffen im Dezember beschließen werden, die Gespräche über eine Aufnahme der Ukraine in die Union offiziell zu eröffnen. (…)

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8. DW: Ukrainisch-orthodoxe Kirche: Beten fürs Mutterland https://www.dw.com/de/ukrainisch-orthodoxe-kirche-beten-fürs-mutterland/a-66094941

Politik. Europa Ukrainisch-orthodoxe Kirche: Beten fürs Mutterland Miodrag Soric aus München

02.07.20232. Juli 2023

Die ukrainische Regierung fordert zwar von EU und USA Hilfe. Gleichzeitig missachte sie aber westliche Prinzipien wie Religionsfreiheit, kritisiert ein ukrainischer Bischof bei seinem derzeitigen Deutschland-Besuch.

"Die Ukrainisch Orthodoxe Kirche durchlebt derzeit die schwierigste Zeit in ihrer Geschichte," so der Bischof Sylvestr (Stoitschev) von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) bei einem Besuch in München. Er spricht vor Hunderten meist serbisch-orthodoxer Christen in der Gemeinde des Heiligen Johannes Vladimir.

Es sei nicht nur der russische Angriffskrieg, der den orthodoxen Gläubigen in der Ukraine das Leben schwer macht. Hinzu kommen politische Anfeindungen der ukrainischen Regierung gegen die UOK, der sie unterstellt, mit dem Moskauer Patriarchat zusammenzuarbeiten. "Diese Unterstellungen und Vorwürfe haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun," sagt Bischof Sylestr der Deutschen Welle. (…)

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9. ipg-Juornal: Rolf Mützenich - Kampf der Giganten

https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/kampf-der-giganten-6806/?utm_campaign=de_40_20230630&utm_medium=email&utm_source=newsletter

Außen- und Sicherheitspolitik 28.06.2023 |

Rolf Mützenich

Kampf der Giganten

China und die USA ringen um die globale Vorherrschaft. Europa kann nur bestehen, wenn es mit einer Stimme spricht und sich nicht vereinnahmen lässt.

"Lasst China schlafen, denn wenn es erwacht, wird es die Welt erschüttern.“ – So lautet ein Zitat, welches oft Napoleon Bonaparte zugeschrieben wird.

Unabhängig davon steht eines fest: Nach mehr als 150 Jahren ist China wiedererwacht und zu einer bedeutenden Weltmacht aufgestiegen.

Das „Machtbeben“, welches der Aufstieg Chinas ausgelöst hat, ist weltweit spürbar. Nach Jahrhunderten westlicher Dominanz verschieben sich die globalen Machtpole gen Osten. Klassische Großmacht- und Geopolitik sind wieder auf dem Vormarsch. Die liberale, regelbasierte Ordnung, welche die letzten 70 Jahre währte, scheint sich hingegen endgültig ihrem Ende zuzuneigen. Wir erleben gegenwärtig eine Zeitenwende der Weltpolitik und das Entstehen einer neuen globalen Machtstruktur. (…)

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10. ipg-Juornal: Martin Schulz: Afrika ist im 21. Jahrhundert ein Key-Player https://www.ipg-journal.de/videos/artikel/afrika-ist-im-21-jahrhundert-ein-key-player-6807/?utm_campaign=de_40_20230630&utm_medium=email&utm_source=newsletter

Afrika ist im 21. Jahrhundert ein Key-Player Martin Schulz in Johannesburg über die afrikanische Friedensinitiative zur Vermittlung im Krieg in der Ukraine

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11. FR: Geheimes Friedenstreffen: Top-Diplomaten sprechen über Ukraine-Lösung – Garantien auch für Putin?

https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-treffen-kopenhagen-frieden-brics-russland-deutschland-scholz-selenskiyj-92365884.html Geheimes Friedenstreffen: Top-Diplomaten sprechen über Ukraine-Lösung – Garantien auch für Putin? Erstellt: 26.06.2023, 19:02 Uhr

Von: Marcus Giebel

Kopenhagen – Im Ukraine-Krieg könnten entscheidende Wochen bevorstehen. Auf die russischen Stellungen rollt die von langer Hand geplante Gegenoffensive zu. Kreml-Chef Wladimir Putin muss mit dem mächtigen Warlord Jewgeni Prigoschin sogar einem lange Jahre treuergebenen Freund die Stirn bieten, weil dieser plötzlich an seinem Stuhl zu rütteln schien. In Kopenhagen werden unterdessen offenbar die Optionen eines Friedensprozesses ausgelotet. Das berichtet unter anderen das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Demnach haben zu der Runde in der dänischen Hauptstadt Vertreter westlicher Staaten wie Deutschland, aber auch Diplomaten aus China, Indien, Brasilien und Südafrika gezählt. (…)

Nach Informationen der ARD aus Brüssel könnten Friedensverhandlungen bereits im Juli beginnen. (mg)