Zum Ukrainekrieg - Zwei Veranstaltungshinweise

Gespeichert von Webmaster am

Liebe Friedensinteressierte,

nachfolgend einige Beiträge zum Ukraine-Krieg - und zwei Veranstaltungshinweise:

  1. n-tv: Ukraine-Krieg im Liveticker
  2. Handelsblatt: Liveblog zum Ukraine-Krieg 3. CBS News: The U.S. Army's 101st Airborne is practicing for war with Russia just miles from Ukraine's border
  3. SZ: US-Demokraten: Der Rückhalt für Bidens Ukraine-Kurs bröckelt
  4. Wirtschaft: Die Ukraine und das Übel der Korruption Ukraine: Kritik an Selenskij? Nur hinter vorgehaltener Hand
  5. taz: Kommentar von Eric Bonse zum Treffen der Nato- Verteidigungsminister: Zeit fürs rote Telefon
  6. Euronews: "Schrei nach Frieden“: Wie umgehen mit Russlands Krieg in der Ukraine?
  7. Santegidio: Prof. Andrea Riccardi : Der Schrei nach Frieden
  8. Pax Christi: Wer Frieden will, muss Frieden vorbereiten
  9. Versöhnungsbund: HELFT MIT, DEN UKRAINEKRIEG ZU BEENDEN!
  10. Publik-Forum: Interview mit Clemens Ronnefeldt: »Gewalt zerstört, was sie schützen möchte«
  11. Natwiss: Friedenslogik statt Kriegslogik – Handlungsoptionen hin zu einer sozial-ökologischen Transformation
  12. VHS Köln: Sicherheit neu denken: Impulse für eine neue friedenspolitische Sicherheitsarchitektur in Europa

—————

1. n-tv: Ukraine-Krieg im Liveticker

https://www.n-tv.de/politik/19-16-Zehn-weitere-ukrainische-Kriegsgefangene-kehren-zurueck--article23143824.html

26.10.2022Ukraine-Krieg im Liveticker

19:16 Zehn weitere ukrainische Kriegsgefangene kehren zurück

Die Ukraine hat die Heimkehr weiterer zehn ihrer Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreicht. Ein Offizier und neun Soldaten im Mannschaftsrang seien freigelassen worden, teilt der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram mit.

Zudem sei der Leichnam eines US-Bürgers übergeben worden, der aufseiten der Ukraine gekämpft habe und im Juli getötet worden sei.

(…)

14:22 Oberst Richter: Atomkriegsgefahr "nicht mehr Null“

Russland hat die Oberhand im Luftkrieg gegen die Ukraine, am Boden aber erzielen die Verteidiger Fortschritte. Oberst a.D. Wolfgang Richter erklärt im Video, wie die aktuelle Phase den weiteren Verlauf mitbestimmt. Außerdem warnt er, ein Atomschlag sei nicht mehr auszuschließen, auch wenn er "Selbstmord" wäre.

(…)

06:09 Mehr Anträge auf Kriegsdienstverweigerung gestellt

Die Zahl der Kriegsdienstverweigerungsanträge in Deutschland ist nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gestiegen. (...)

——

2. Handelsblatt: Liveblog zum Ukraine-Krieg

https://www.handelsblatt.com/politik/international/liveblog-zum-ukraine-krieg-alle-entwicklungen-ukraine-russische-angriffe-auf-mehr-als-40-orte-russland-testet-seine-nuklearstreitkraefte-mit-abschuss-einer-interkontinentalrakete/27982126.html

26.10.2022 - 15.29

Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh hat seinen russischen Kollegen Sergej Schoigu ermahnt, dass keine Seite im Konflikt in der Ukraine eine Atombombe einsetzen dürfe. Singh betonte in einem Telefonat, dies würde gegen den Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen.

(…)

26.10.2022 - 15:09

Russland Manöver seiner Atomwaffen-Streitkräfte gestartet. An den von Russlands Präsident Wladimir Putin am Mittwoch verfolgten Übungen nahmen Atom-U-Boote und strategische Bomber teil, auch Raketen wurden eingesetzt. Ziel der Manöver war den Angaben nach eine mögliche Reaktion auf einen atomaren Angriff.

(…)

26.10.2022 - 14:18

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch Manöver seiner Atomstreitkräfte überwacht, darunter der Start ballistischer Raketen und Marschflugkörper. Das teilte der Kreml mit. Alle Aufgaben der Übung seien erfüllt worden; die abgefeuerten Raketen hätten ihre Übungsziele getroffen.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu berichtete an Putin, Zweck der Übung sei die Simulation eines massiven russischen Nuklearschlags in Vergeltung eines Atomangriffs auf Russland. (…)

26.10.2022 - 09:08

Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert.

(…)

25.10.2022 - 19:23

Der indonesische Präsident Joko Widodo hat für den G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte im November auf Bali eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt.

(…)

——

3. CBS News: The U.S. Army's 101st Airborne is practicing for war with Russia just miles from Ukraine's border

https://www.cbsnews.com/news/ukraine-news-russia-us-army-101st-airborne-nato-war-games-romania/

The U.S. Army's 101st Airborne is practicing for war with Russia just miles from Ukraine's border By Charlie D'Agata, Steve Berriman, Tucker Reals October 21, 2022 / 11:22 AM / CBS News

Mihail Kogălniceanu, Romania — The U.S. Army's 101st Airborne Division has been deployed to Europe for the first time in almost 80 years amid soaring tension between Russia and the American-led NATO military alliance. The light infantry unit, nicknamed the "Screaming Eagles," is trained to deploy on any battlefield in the world within hours, ready to fight.

CBS News joined the division's Deputy Commander, Brigadier General John Lubas, and Colonel Edwin Matthaidess, Commander of the 2nd Brigade Combat Team, on a Black Hawk helicopter for the hour-long ride to the very edge of NATO territory — only around three miles from Romania's border with Ukraine.

From the moment Russian President Vladimir Putin launched his full-scale invasion of Ukraine on February 24, his forces have advanced northward from the Crimean Peninsula, a Ukrainian region that Moscow illegally seized control of in 2014. For more than seven months, Russian troops have tried to push along the Black Sea coast into the Kherson region, aiming to capture the key Ukrainian port cities of Mykolaiv and Odesa. (...)

——

4. SZ: US-Demokraten: Der Rückhalt für Bidens Ukraine-Kurs bröckelt

Wirtschaft: Die Ukraine und das Übel der Korruption Ukraine: Kritik an Selenskij? Nur hinter vorgehaltener Hand

https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-biden-militaerhilfe-1.5681546?reduced=true

US-Demokraten: Der Rückhalt für Bidens Ukraine-Kurs bröckelt

25. Oktober 2022, 21:15 Uhr

Bisher kritisierten vor allem die Republikaner die Unterstützung des Weißen Hauses für die Ukraine. Angesichts der hohen Geldsummen war es absehbar, dass sich das ändern würde. Nun hat eine progressive Demokratin einen Brief an den Präsidenten geschrieben. (…)

https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-korruption-waffenlieferungen-1.5680210?reduced=true

Wirtschaft: Die Ukraine und das Übel der Korruption

24. Oktober 2022, 3:19 Uhr

Obwohl der Krieg noch tobt, fürchten manche, dass der Wiederaufbau misslingt, wenn Gelder einfach versickern. Was die Ukraine selbst und der Westen dagegen tun könnten. (…)

https://www.sueddeutsche.de/politik/selenskji-ukraine-praesident-kritik-krieg-1.5680194?reduced=true

Ukraine: Kritik an Selenskij? Nur hinter vorgehaltener Hand

24. Oktober 2022, 3:22 Uhr

Mit Tadel am Präsidenten halten sich die Menschen in der Ukraine zurück, zumindest in der Öffentlichkeit. Dabei gibt es durchaus einige Punkte, die ihm vorgehalten werden. (…)

———

5. taz: Kommentar von Eric Bonse zum Treffen der Nato- Verteidigungsminister: Zeit fürs rote Telefon

https://taz.de/Treffen-der-Nato-Verteidigungsminister/!5885900&SuchRahmen=Print/

taz, 14.10.2022

Kommentar von Eric Bonse zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister: Zeit fürs rote Telefon

(…) Kremlchef Putin hat mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gedroht, US-Präsident Biden warnt vor einem nuklearen „Arma­ged­don“. Die Situation erinnere an die Kuba­krise, als es fast zum Atomkrieg gekommen war, so Biden.

Wenn das so ist – und bei der Nato-Tagung hatte niemand Zweifel daran –, dann setzen die USA und ihre Verbündeten mit „Steadfast Noon“ das falsche Signal. Sie sollten jetzt nicht demonstrieren, dass sie einen Atomkrieg führen können – sondern alles daran setzen, die drohende nukleare Eskalation zu beenden. (…)

-------------

6. Euronews: "Schrei nach Frieden“: Wie umgehen mit Russlands Krieg in der Ukraine?

https://de.euronews.com/2022/10/24/schrei-nach-frieden-wie-umgehen-mit-russlands-krieg-in-der-ukraine

Von Euronews mit AFP, AP • Zuletzt aktualisiert: 24/10/2022 - 13:56

"Schrei nach Frieden“: Wie umgehen mit Russlands Krieg in der Ukraine? Der Frieden kann nicht "von Russland gefangen genommen werden" - das ist die Botschaft der Präsidenten Sergio Mattarella und Emmanuel Macron zu Beginn der Konferenz mit dem Titel "Schrei nach Frieden“ in Rom

Das internationale Treffen wird von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert. (…)

—————

7. Santegidio: Prof. Andrea Riccardi: Der Schrei nach Frieden

https://www.santegidio.org//downloads/Er%C3%B6ffnung_Rom22_Riccardi.pdf

Zur Eröffnung der Konferenz sprach Prof. Andrea Riccardi zum Thema:

Der Schrei nach Frieden

23. Oktober 2022

(…)

Ohne alternative Vorstellungen bleiben wir Gefangene einer hoffnungslosen Gegenwart, die dazu bestimmt ist, die Initiative der anderen oder ihre Arroganz zu erleiden. Utopie? Traum? Vorstellung ist eine Vision, die fuer alle offen ist.

In der Erinnerung finden wir Elemente und Energie für eine Vision des Friedens. Eine realistische Politik braucht eine umfassendere Vision, in deren Licht sie sich bewegen kann. Die Hoffnung beginnt mit der Ablehnung einer vorgefassten Deutung der Gegenwart, ohne darüber hinauszuschauen. Wahrer Realismus braucht diese Vision.

Sie, Herr Präsident Mattarella, sagten kürzlich in Assisi: „Wir kapitulieren nicht vor der Logik des Krieges, die die Vernunft und das Leben der Menschen auffrisst und unerträgliche Steigerungen von Tod und Verwüstung hervorruft. Das macht die Welt ärmer und birgt die Gefahr, dass sie sich auf den Weg der Zerstörung begibt.“

All dies ist jedoch nicht so offensichtlich.

Die Satten wissen nicht, wie man träumt. Die Ängstlichen fürchten Träume und Visionen. Sattsein und Angst treiben sie dazu, ihre Verteidigungsanlagen zu verstärken, ihre Räume abzusichern, ihre Identität zu festigen, willkürlich anzugreifen, harte Reden zu halten und endlose Kriege zu führen.

Diese Situation zwingt dazu, sich kühnere Friedensvisionen vorzustellen. Eine prophetische oder poetische Vorstellung, kurzum eine Vision, wird gerade in einer Zeit benötigt, die zwischen wenigen Alternativen eingezwängt ist.

Wenn sich Verstand und Herz öffnen, tun sich Wege auf, um auf den Schrei nach Frieden zu antworten. (…)

———

Weitere Informationen zu dieser Konferenz unter:

https://www.santegidio.org/pageID/1/langID/de/HOME.html

——

8. Pax Christi: Wer Frieden will, muss Frieden vorbereiten

https://www.paxchristi.de/meldungen/view/5298600552693760/Wer%20Frieden%20will,%20muss%20Frieden%20vorbereiten

Berlin, 26.10.2022 Wer Frieden will, muss Frieden vorbereiten

Im achten Monat des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine erklärt die pax christi-Delegiertenversammlung:

Die deutsche Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi ist der biblischen Friedensbotschaft verpflichtet. Die pax christi-Bewegung nimmt die Botschaft Jesu Christi ernst und lehnt daher grundsätzlich den Einsatz von Gewalt ab.

Auf der ernsthaften Suche nach Versöhnung und Frieden und nach Wegen der aktiven Gewaltfreiheit als christlichem Lebensstil (Papst Franziskus) streben wir einen respektvollen Umgang miteinander an, auch mit denen, innerhalb und außerhalb von pax christi, die nicht ausschließen wollen, dass es gewaltvolle, kriegerische Entwicklungen gibt, die zum Schutz von Menschenleben und zur Verteidigung eines Landes des bewaffneten Widerstands bedürfen.

Aktive Gewaltfreiheit ist und bleibt unser Leitimpuls zur Lösung von Konflikten. Deshalb setzen wir uns mit der Kampagne „Gewaltfrei wirkt“ dafür ein, Menschen in unserem Umfeld, in Kirchengemeinden und Schulen, in Verbänden und Gemeinschaften, aber auch in internationalen Beziehungen Wege des gewaltfreien Handelns aufzuzeigen und zu ermöglichen.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stellt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts dar, der Deutschland, Europa und letztlich die ganze Welt herausfordert. Er fordert in der Ukraine jeden Tag Todesopfer und zerstört Lebensgrundlagen, unzählige Menschen werden zur Flucht gezwungen.

Wir sind in Gedanken und Gebeten bei den vom Krieg betroffenen Menschen, die furchtbare Monate des Krieges und des Leidens durchleben. Wir appellieren an die russische Regierung, die Waffen schweigen zu lassen, den diplomatischen Weg einzuschlagen und sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Wir appellieren an die ukrainische Regierung, sich für diplomatische Verhandlungen zu öffnen.

Wir sehen, dass auch dieser Krieg Vorgeschichten hat: Teil der Vorgeschichte ist die Entwicklung der Ukraine nach der Unabhängigkeit 1991 und die Auseinandersetzung mit panrussischen Bestrebungen russischer Politik gegenüber der Ukraine. Ebenso Teil der Vorgeschichte dieses Konflikts sind die Erweiterung der NATO bis an die russische Grenze und Militärmanöver auf beiden Seiten.

Ohne den Blick auf die komplexe Vergangenheit und den Verlust an Vertrauen ist eine Bewertung des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nicht möglich, was die Gestaltung einer friedlichen Zukunft behindert.

Dieser Krieg muss beendet werden, denn er schwächt die ganze Welt. Er verursacht Hungerkrisen in von Lebensmittelversorgung abhängigen Ländern und Teuerungen, die zu sozialen Spannungen führen. Er fördert Flucht und Migration mit all den traumatischen Auswirkungen auf die Betroffenen.

Er führt zu Energieknappheit und so zu einer Rückkehr zu fossilen Brennstoffen und Atomenergie mit fatalen Folgen für Umwelt und Sicherheit. Er befördert einen weltweiten Militarisierungsschub und beschleunigt die globale Klimakatastrophe.

Friedensethisches Dilemma

Friedensethisch konfrontiert dieser Krieg uns mit den Dilemmata des Einsatzes von Gewalt. Auch in der pax christi-Bewegung gibt es dazu unterschiedliche Analysen und Meinungen.

Selbstverteidigungsrecht der Ukraine einerseits und das grundsätzliche Nein zum Einsatz von militärischer Gewalt bei gleichzeitiger Unterstützung mit zivilen Mitteln andererseits.

In pax christi wird dieses Dilemma aktuell im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine aus guten Gründen plural hin auf das konkrete politische Handeln interpretiert: Viele in pax christi halten mit Blick auf die langfristigen Folgen und grundlegenden theologisch-spirituellen Überlegungen an der Option für Gewaltfreiheit fest; in pax christi gibt es auch die Option, auf Solidaritätsanforderungen aus der Ukraine neben zivilen Hilfen auch mit Waffenlieferungen zur Verteidigung zu reagieren.

pax christi ist sich jedoch einig darin, im Glauben an die Friedensbotschaft Jesu Christi an der Seite derer zu stehen, die in einen Krieg verwickelt worden sind und sucht nach Wegen, Frieden und Versöhnung zu finden. Deswegen verdient jeder Mensch Schutz vor militärischer Gewalt.

Einig ist sich pax christi auch, dass ein sofortiger Waffenstillstand gefordert ist, um diplomatische und zivile Klärungsprozesse beginnen zu können.

pax christi setzt sich dafür ein, jetzt den Frieden im Krieg vorzubereiten.

Dazu gehört für die pax christi-Delegiertenversammlung:

- Sich nicht an Kriege und Gewalt zu gewöhnen, weder in der Ukraine noch an die vielen anderen Kriege weltweit.

- Kontakte zu zivilen Organisationen auf beiden Seiten aufrechtzuerhalten, zu pflegen oder zu initiieren; ebenso Kontakte auf persönlicher Ebene nicht abreißen zu lassen.

- Wir sehen es als Aufgabe von Politiker:innen, Kirchenvertreter:innen oder anderen Personen des öffentlichen Lebens an, den Dialog mit allen denkbaren Partner:innen mit Hartnäckigkeit und Geduld zu suchen und zu führen und Gesprächskanäle auf allen Ebenen offen zu halten oder zu öffnen.

- In Diplomatie und Verhandlungen die Sichtweisen aller Konfliktparteien wahrzunehmen, kritisch zu hinterfragen und keine Feindbilder aufzubauen oder zu verstärken.

- Plattformen für Verhandlungen sind vorrangig die Vereinten Nationen und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

- Die öffentliche Debatte aus der militärischen Engführung herauszuholen und die vielfachen Möglichkeiten gewaltfreien und deeskalierenden Handelns bekannt zu machen. Es ist die Verantwortung der Medien, solchen Themen und der Forderung nach Einstellung der Waffenlieferungen Raum zu geben.

- Ressourcen für zivile Konfliktbearbeitung und für Ausbildung in gewaltfreiem Widerstand und sozialer Verteidigung sollten in viel größerem Umfang bereitgestellt werden.

- Menschenrechte und das Völkerrecht müssen von allen politischen und wirtschaftlichen Akteuren geachtet werden.

- Alle Menschen beider Seiten, die sich dem Krieg entziehen möchten, den Kriegsdienst oder den Kriegseinwirkungen, sollen für die Dauer ihrer Gefährdung in Deutschland Aufnahme finden.

- Mit Blick auf das wachsende atomare Kriegsrisiko sollte die NATO ihre atomare Erstschlagoption aussetzen, um den russischen Sicherheitsbedürfnissen entgegen zu kommen.

- Die Umsetzung des Atomwaffenverbotsvertrages weiter mit Nachdruck zu befördern. - Die Einrichtung entmilitarisierter Zonen zu befördern. - Exit-Strategien für die Wirtschaftssanktionen zu entwickeln, z.B. im Falle eines Waffenstillstands.

Es ist notwendig, dass nicht in militärischen Kategorien, in Kategorien von Sieger und Verlierer, gedacht wird. Erforderlich ist eine kluge, alle Ebenen und Kanäle einbeziehende Krisendiplomatie, die den beteiligten Parteien einen gesichtswahrenden Ausstieg aus den Kriegshandlungen ermöglicht.

Wer Frieden will, muss diesen vorbereiten und Grundlagen dafür schaffen, dass Frieden entstehen und wachsen kann.

Die pax christi-Bewegung sieht dies als Aufgabe und Herausforderung für alle Christ:innen und Menschen guten Willens an. Beschluss der pax christi-Delegiertenversammlung am 23.10.2022 in Fulda

---------—

9. Versöhnungsbund: HELFT MIT, DEN UKRAINEKRIEG ZU BEENDEN!

https://versoehnungsbund.de/2022-helft-mit-den-ukrainekrieg-zu-beenden

HELFT MIT, DEN UKRAINEKRIEG ZU BEENDEN!

Auf der Vorstandssitzung des deutschen Zweiges des Internationalen Versöhnungsbundes im Oktober 2022 haben wir unsere Sorge angesichts der stetigen Eskalation des Ukrainekrieges miteinander geteilt:

Auf militärische Erfolge der mit westlichen Waffen versorgten Ukraine antwortete die russische Regierung mit einer Teilmobilmachung, der völkerrechtswidrigen Annexion östlicher Landesteile der Ukraine und der Drohung mit Atomwaffen. Die ukrainische Regierung erließ als Antwort das Verbot von Verhandlungen mit Russland. Eine Beendigung des Krieges mit all seiner Unmenschlichkeit rückt damit in immer weitere Ferne.

Deeskalation ist angesichts der atomaren Bedrohung unabdingbar

Ein Ende des Krieges kann jedoch nur durch eine Verhandlungslösung erreicht werden. Deeskalation muss deshalb Ziel aller Aktivitäten sein. Wir sehen die Probleme, die dem entgegenstehen:

Die Dynamik der Konflikteskalation entfaltet Kräfte, die stark in Richtung weiterer Eskalation drängen - bis hin zur letzten Eskalationsstufe, dem unbedingten Vernichtungswillen.

So wird aus der Tatsache, dass Russland den Krieg begonnen hat, die Forderung nach Strafe abgeleitet, aus der Erfahrung von Leid und Ohnmacht heraus wird die Forderung nach Lieferung stärkerer Waffen erhoben, auf jeden Eskalationsschritt wird mit eigenen Eskalationsschritten geantwortet. Das führt letztlich in den gemeinsamen atomaren Abgrund.

Unsere pazifistische Stimme ist angesichts der Konfliktdynamik nötig

In dieser Situation braucht es Menschen, die sich für einen anderen Weg einsetzen. Wir lehnen Kriegsführung generell ab, weil auch militärische Verteidigung zur Eskalation und zu einem unvorstellbaren Ausmaß an Zerstörung und Tod führt.

Wir teilen die Haltung der Menschen in der ukrainischen, wie auch der russischen und belarussischen Friedensbewegung, die sich weigern zu töten. Unser Mitgefühl gilt allen Opfern dieses Krieges. Für diese menschliche Haltung wollen wir weiter eintreten.

Wir ermutigen uns gegenseitig, weiter für Deeskalation zu werben, auch angesichts von kritischen Anfragen selbst von uns nahestehenden Menschen. Deshalb lehnen wir weiterhin die Waffenlieferungen in die Ukraine ab. Stattdessen benötigen wir diplomatische Anstrengungen, um Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu ermöglichen.

Wir verzichten auf einseitige Schuldzuweisungen, die eskalierend wirken: Im Krieg lädt jede Partei Schuld auf sich – Ziel kann nur die umgehende Beendigung der Kriegshandlungen sein.

Wir wollen auf die für uns erreichbaren politisch Verantwortlichen einwirken, aus der Eskalationsspirale auszusteigen – in Anbetracht der Tatsache, dass wir in unserem demokratischen Land alle mehr oder weniger an politischer Verantwortung teilhaben.

Wir erinnern daran, dass gewaltfreie Methoden des Widerstandes in der Ukraine schon vielfältig und erfolgreich angewandt worden sind – wie auch in anderen Ländern: Krieg ist immer die schlechtere Alternative, sogar zum Erdulden von Unrecht und Gewalt.

Wir solidarisieren uns mit den Menschen in Russland, in der Ukraine und in Belarus, die gewaltfrei für Menschenrechte eintreten. Unsere Solidarität gilt in besonderer Weise allen Kriegsgegner*innen und Kriegsdienstverweiger*innen in den kriegsbeteiligten Ländern – ihnen sollte bedingungslos Asyl gewährt werden.

Wir wollen überall dafür werben, jede Kriegsunterstützung umgehend einzustellen, Russland konstruktive Angebote für den Fall des Waffenstillstandes und für jeden weiteren Deeskalationsschritt zu machen und auf die westlichen Verbündeten einzuwirken, von der Unterstützung des Krieges auf das Bemühen um Frieden umzuschwenken.

Krieg und Aufrüstung verschärfen die sozial-ökologische Krise.

Um die drängenden Probleme unserer Welt angehen zu können – die Umweltverwüstungen und klimaschädlichen Emissionen zu beenden, eine globale Katastrophe durch Anpassungen an die Erderwärmung zu verhindern, sowie Hunger und Unterdrückung weltweit zu überwinden – brauchen wir alle Kräfte und Ressourcen. Wir können es uns nicht leisten, sie im Ukrainekrieg zu verfeuern.

Minden, 24.10.2022

——

10. Publik-Forum: Interview mit Clemens Ronnefeldt: »Gewalt zerstört, was sie schützen möchte«

Wer hier seine e-mail-Adresse angibt, kann mein Interview mit Publik- Forum zum Ukraine-Krieg kostenlos lesen - bisher war es noch hinter einer Bezahlschranke:

https://www.publik-forum.de/Politik-Gesellschaft/gewalt-zerstoert-was-sie-schuetzen-moechte?Code=13251025tagdienst25

Friedensbewegung

»Gewalt zerstört, was sie schützen möchte«

Clemens Ronnefeldt setzt sich beim Versöhnungsbund seit 30 Jahren für den Frieden ein. Was gibt ihm Hoffnung? Ein Gespräch über eine gealterte Bewegung und Pazifismus in unübersichtlichen Zeiten.

Von Barbara Tambour und Matthias Drobinski aus Publik-Forum 20/2022 vom 21. Oktober 2022

——

11. Friedenslogik statt Kriegslogik – Handlungsoptionen hin zu einer sozial-ökologischen Transformation

http://natwiss.de/events/friedenslogik-statt-kriegslogik-handlungsoptionen-hin-zu-einer-sozial-oekologischen-transformation/ Friedenslogik statt Kriegslogik – Handlungsoptionen hin zu einer sozial-ökologischen Transformation

Einladung zur Online-Veranstaltung Freitag, den 25. November | 18:00-20:00 Uhr | online via Zoom Download des Programms als PDF > Anmeldung: Die NatWiss Online-Veranstaltung findet am 25.11.22 ab 18 Uhr online via Zoom statt.

Für die Teilnahme müssen Sie sich per Mail an info@natwiss.de anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigung und einen Zugangslink für die Teilnahme.

12. VHS Köln: Sicherheit neu denken: Impulse für eine neue friedenspolitische Sicherheitsarchitektur in Europa

https://vhs-koeln.de/Veranstaltung/titel-Sicherheit+neu+denken%3A+Impulse+f%C3%BCr+eine+neue+friedenspolitische+Sicherheitsarchitektur+in+Europa/cmx61f93a962229c.html

Sicherheit neu denken: Impulse für eine neue friedenspolitische Sicherheitsarchitektur in Europa

03.11.2022 Donnerstag, 19:00 - 20:30 Uhr

Der Krieg in der Ukraine markiert eine Zeitenwende. Welche Optionen bieten sich zur Neugestaltung einer nachhaltig friedlichen Nachkriegsordnung in Europa nach Beendigung dieses Kriegs?

Dazu sprechen miteinander Dr. Rolf Mützenich, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der SPD Ralf Becker, Koordinator der zivilgesellschaftlich-kirchlichen Initiative Sicherheit neu denken.

Es moderiert Christine Hoffmann (Pax Christi, Berlin).

Der Abend findet statt in einer Kooperation von Volkshochschule Köln, Abendgespräch zur Sache, Pax Christi, Kölner Friedensbildungswerk, Melanchthon-Akademie, Katholisches Bildungswerk.

Sie sind im FORUM Volkshochschule in Präsenz herzlich willkommen, können den Abend aber auch online in unserem Livestream mitverfolgen unter

https://t1p.de/pjz4.

Für eine Präsenz-Teilnahme bitten wir um Anmeldung.