Beiträge zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten - sowie Möglichkeiten zum Friedenshandeln

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Liebe Friedensinteressierte,

nachfolgend einige Beiträge zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten - sowie Möglichkeiten zum Friedenshandeln am Ende:

  1. F.A.Z.: Lage in der Ukraine: Kiews Bodentruppen nach Angriffswelle unter Druck
  2. Telepolis: Wie viele westliche Söldner und Spezialkräfte kämpfen in der Ukraine?
  3. Foreign Affairs: Die Zeit läuft der Ukraine davon
  4. SZ: Rolf Mützenich im Interview: „Ich bin kein Russlandversteher“
  5. taz: Interview mit Guy Butavia, Aktivist der israelisch-palästinensischen Initiative „Ta’ayush“
  6. OHCHR: Human Rights Council: Francesca Albanese: Human Rights situation in Palestine
  7. Der Spiegel: Reaktion auf Gazakrieg: Kanada stoppt Waffenlieferungen an Israel 
  8. Handelsblatt: Westliche Staaten diskutieren Waffenboykott gegen Israel
  9. Times of Israel: UNRWA-Bericht besagt, dass Israel einige Mitarbeiter der Agentur gezwungen hat, fälschlicherweise Hamas-Verbindungen zuzugeben
  10. ipg-journal: Muriel Asseburg: Nothelfer in Not
  11. Stuttgarter Zeitung: Hilfswerk UNRWA: Bundesregierung gibt 45 Millionen Euro für Palästina-Flüchtlinge
  12. ipg-journal: Konstantin Witschel: Inakzeptables Druckmittel Israels Regierung beschränkt die Lieferung von humanitärer Hilfe nach Gaza. Die Bundesregierung darf nicht wegschauen.
  13. Blätter: Moshe Zimmermann: Die Zweistaatenlösung als Illusion? Wie der Israel-Palästina-Konflikt doch noch gelöst werden könnte
  14. IPPNW: Ostermärsche: Friedensfähig statt kriegstüchtig: IPPNW tritt Militarisierung der Gesellschaft entschieden entgegen
  15. Fastenkampagne: Öffentliches Solidaritätsfasten bis zum Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland 2024
  16. Friedenskooperative: Unterschriftenaktionen zum Mitmachen
  17. Friedenskooperative: Alle Infos zu den Ostermärschen 2024 der Friedensbewegung

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1. Lage in der Ukraine : Kiews Bodentruppen nach Angriffswelle unter Druck

https://www.faz.net/aktuell/ukraine/ukraine-krieg-kiews-bodentruppen-weiter-unter-druck-19614597.html

8192fd43209d45d78115c8bd88f9e0e6.gif Lage in der Ukraine: Kiews Bodentruppen nach Angriffswelle unter Druck Aktualisiert am 27.03.2024 05:36

Die russische Armee setzt die ukrainischen Verteidiger an der Front im Osten des angegriffenen Landes weiter unter Druck. Besonders heftige Gefechte meldete der ukrainische Generalstab aus dem Ort Nowomychajliwka südlich von Donezk. (…)

Präsident Selenskyj erwähnte die Entlassung des Sicherheitsratssekretärs Danilow in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag, nannte aber keine Gründe. Danilow werde eine neue Aufgabe erhalten, kündigte er an. Im Präsidialamt sprach Berater Mychajlo Podoljak von einer üblichen Rotation des Personals.

Danilow hatte vor knapp einer Woche im ukrainischen Nachrichtenfernsehen den chinesischen Vermittler Li Hui öffentlich beleidigt. Dieser war kürzlich nach Kiew und Moskau gereist, um die Möglichkeit einer Friedenslösung zwischen den Kriegsgegnern auszuloten.

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2. Telepolis: Wie viele westliche Söldner und Spezialkräfte kämpfen in der Ukraine?

https://www.telepolis.de/features/Wie-viele-westliche-Soeldner-und-Spezialkraefte-kaempfen-in-der-Ukraine-9661107.html?seite=all

Wie viele westliche Söldner und Spezialkräfte kämpfen in der Ukraine? 21. März 2024

Ted Snider

Ted Snider ist Kolumnist bei Antiwar.com und Responsible Statecraft.

Es gibt seit Beginn des Kriegs unterschiedliche Zahlen. Nun liegen neue Fälle und Daten vor. Möglicherweise sind es mehr Kämpfer, als Sie denken.

Gastbeitrag.

(…)

97 Nato-Spezialkräfte laut Leak aus dem Jahr 2023

Aber das vielleicht gefährlichere Problem ist nicht die Präsenz von Söldnern, sondern von westlichen Truppen in der Ukraine. Diese Zahl ist übrigens nicht einfacher zu bestimmen.

Laut Dokumenten des Verteidigungsministeriums, die im März 2023 durchgesickert sind, befanden sich zu jenem Zeitpunkt mindestens 97 Nato-Spezialkräfte in der Ukraine: 50 britische, 17 lettische, 15 französische, 14 US-amerikanische und eine niederländische. Damals weigerte sich der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in den USA, John Kirby, die Zahl zu bestätigen, sprach aber von einer "kleinen US-Militärpräsenz" dort.

Doch es sind nicht nur US-Truppen in der Ukraine, sondern auch CIA-Beamte. Einem kürzlich erschienenen Bericht der New York Times zufolge, der sich auf Interviews mit mehr als 200 aktuellen und ehemaligen Regierungsbeamten stützt, befinden sich "Dutzende“ (…) CIA-Beamte in der Ukraine. (…)

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Im englischen Original findet sich der Text hier:

https://responsiblestatecraft.org/foreign-fighters-ukraine/ How many Westerners are fighting in Ukraine? ----------

3. Foreign Affairs: Die Zeit läuft der Ukraine davon

https://www.foreignaffairs.com/ukraine/time-running-out-ukraine?check_logged_in=1

Die Zeit läuft der Ukraine davon (…) Von Dara Massicot

8. März 2024

Zwei Jahre nach der russischen Invasion befinden sich die Ukraine und ihre westlichen Anhänger an einem kritischen Punkt und stehen vor einer grundlegenden Frage: Wie können weitere russische Vorstöße auf dem Schlachtfeld gestoppt und dann rückgängig gemacht werden?

Nach der Eroberung der zerstörten Stadt Avdiivka bewegen sich die russischen Streitkräfte in anderen Gebieten entlang der Front tauglich voran.

Russische Vorteile in der Arbeitskraft, Material und Verteidigungsproduktion sind im vergangenen Jahr gewachsen, während die US-Munitionslieferungen gedrosselt wurden und Gefahr laufen, fast ausschließlich wegen einer Sackgasse bei der Finanzierung in den USA eingeschränkt zu werden. (…)

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4. SZ: Rolf Mützenich im Interview: „Ich bin kein Russlandversteher“ https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/spd-rolf-muetzenich-olaf-scholz-ukraine-e946037/?reduced=true

Rolf Mützenich im Interview

„Ich bin kein Russlandversteher“

Der Fraktionschef der Sozialdemokraten erklärt, warum er glaubt, nichts falsch gemacht zu haben, warum er nun auf China setzt und was der Kanzler getan hat, um einen Atomkrieg zu verhindern.

Interview von Georg Ismar und Nicolas Richter; Fotos: Bartosz Ludwinski

22. März 2024 (…)

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In der SZ-Printausgabe vom 23./24.3.2024 steht das Interview auf Seite 2 unter der Überschrift:

Rolf Mützenich im Interview

„Ich bin kein Russlandversteher“

Kanzler Scholz nennt als Bedingung für einen Frieden,

dass Putin Truppen zurückzieht.

Genau richtig. Es gibt da etliche Modelle, demilitarisierte Zonen zum

Beispiel oder den Einsatz von bewaffneten Blauhelmsoldaten, die dazu

beitragen, das Abkommen zu überwachen, und als Sicherheitsgaranten

fungieren.

(…)

Geben Sie uns einmal einen Einblick in Ihre Bürgerpost.

Wie viele Zuschriften gab es seither?

Da ist vieles erst jetzt eingetrudelt, manche Bürger schreiben sogar

noch handschriftlich oder per Schreibmaschine. Mehr als 1400 waren es

sicherlich. Ohne dass es mir gleich wieder falsch ausgelegt wird:

Etwa 70 Prozent unterstützen meine Position, 30 Prozent sind kritisch.

Das eine oder andere Wort gibt mir auch Kraft.

Die Debatte hat neue Gräben in der Ampelkoalition geöffnet.

Sehen sie noch einen Weg, um eine Trendwende zu schaffen?

Ich arbeite jeden Tag daran.

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Zur Unterstützung von Rolf Mützenich und Olaf Scholz

sowie als Anregung für eigene Schreiben:

Briefe des Versöhnungsbund-Vorstandes vom 7./8.3.2024 an Bundeskanzler Olaf Scholz und Dr. Rolf Mützenich:

https://versoehnungsbund.de/2024-briefe-des-vb-vom-78324

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5. taz: Interview mit Guy Butavia, Aktivist der israelisch-palästinensischen Initiative „Ta'ayush“

(Hinweis von C. Ronnefeldt: „Ta’ayush“ übersetzt: „Koexistenz" oder "gemeinschaftliches Leben"

https://taz.de/Aktivist-ueber-israelische-Siedler/!5998684/

19. 3. 2024, 11:38 Uhr

Das Interview führte Michael Sappir

Guy Butavia st ein Aktivist der israelisch-palästinensischen

Initiative „Ta'ayush“, die die Entwicklungen im Westjordanland

dokumentiert.Der heute 51-Jährige wurde in Jerusalem geboren

und lebt auch heute in der Stadt.

Aktivist über israelische Siedler: „Der Staat finanziert und bewaffnet sie“ Im Westjordanland könnten sich Siedler heute frei austoben, warnt Aktivist Guy Butavia.

Sanktionen gegen einzelne von ihnen dürften nur ein Anfang sein.

taz: Im Westjor­dan­land hat die Gewalt israelischer Sied­le­r*in­nen gegen

Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen zugenommen. Als Aktivist sind Sie fast täglich

in palästinensischen Dörfern unterwegs. Was machen Sie dort?

Guy Butavia:

Die Leute bitten uns, einfach anwesend zu sein. Wir bekommen unzählige Anfragen: „Kommt, seid bei uns, schlaft bei uns, wir haben Angst.“ Das schützt sie weitgehend vor Gewalt. Deswegen gehen wir zum Beispiel auch mit Hirten zum Weiden raus.

Aktuell ist das besonders wichtig, sonst kommen sie gar nicht mehr auf ihr Land. Wir helfen auch mit Lebensmitteln oder Medikamenten, aber vor allem sammeln wir Information, organisieren Besuche von Journalist*innen, Politiker*innen oder Diplomat*innen, um über die Lage zu informieren und Druck zu machen.

(…)

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6. OHCHR: Human Rights Council: Francesca Albanese: Human Rights situation in Palestine

https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/hrbodies/hrcouncil/sessions-regular/session55/advance-versions/a-hrc-55-73-auv.pdf

Human Rights Council

Fifty-fifth session

26 February–5 April 2024

Agenda item 7

Human Rights situation in Palestine and other occupied Arab territories

Anatomy of a Genocide

Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights in the Palestinian territories occupied since 1967, Francesca Albanese

Summary

After five months of military operations, Israel has destroyed Gaza. Over 30,000 Palestinians have been killed, including more than 13,000 children. Over 12,000 are presumed dead and 71,000 injured, many with life-changing mutilations. Seventy percent of residential areas have been destroyed.

Eighty percent of the whole population has been forcibly displaced. Thousands of families have lost loved ones or have been wiped out. Many could not bury and mourn their relatives, forced instead to leave their bodies decomposing in homes, in the street or under the rubble.

Thousands have been detained and systematically subjected to inhuman and degrading treatment. The incalculable collective trauma will be experienced for generations to come.

By analysing the patterns of violence and Israel’s policies in its onslaught on Gaza, this report concludes that there are reasonable grounds to believe that the threshold indicating Israel’s commission of genocide is met.

One of the key findings is that Israel's executive and military leadership and soldiers have intentionally distorted jus in bello principles, subverting their protective functions, in an attempt to legitimize genocidal violence against the Palestinian people

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7. Der Spiegel: Reaktion auf Gazakrieg: Kanada stoppt Waffenlieferungen an Israel

https://www.spiegel.de/ausland/gaza-krieg-kanada-stoppt-waffenlieferungen-an-israel-a-c602795f-b9c2-466b-9c86-5854cc418cdd

Reaktion auf Gazakrieg Kanada stoppt Waffenlieferungen an Israel Die Regierung in Kanada geht mit Israels Kampf im Gazastreifen seit Längerem hart ins Gericht.

Nun soll es auch keine Waffenexporte mehr geben. Möglich gemacht hat das eine Parlamentsinitiative.

20.03.2024, 09.03 Uhr

(…)

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8. Handelsblatt: Westliche Staaten diskutieren Waffenboykott gegen Israel

https://www.handelsblatt.com/politik/international/gazakrieg-westliche-staaten-diskutieren-waffenboykott-gegen-israel/100027448.html

Gazakrieg Westliche Staaten diskutieren Waffenboykott gegen Israel

Der Westen verliert die Geduld mit Israels Kriegsführung im Gazastreifen. Erstmals machen die USA den Weg für eine Uno-Resolution frei. Der Druck könnte noch stärker werden

Pierre Heumann, Dana Heide, Annett Meiritz, Torsten Riecke und Gregor Waschinski

25.03.2024 - 18:26 Uhr

Tel Aviv, Berlin, Washington, London, Paris. Die Kritik Deutschlands am israelischen Vorgehen in Gaza wächst von Tag zu Tag. „Eine Großoffensive auf Rafah darf es nicht geben“, mahnte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock(Grüne) am Montag am Flughafen in Kairo. „Menschen können sich nicht in Luft auflösen.“

Erstmals stimmte auch der UN-Sicherheitsrat für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Eine solche Erklärung hatten die USAbislang verhindert. Nun enthielten sie sich. Daraufhin sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Reise seines Verteidigungsministers in die USA ab.

Einige Länder belassen es nicht mehr bei Kritik und Resolutionen. Kanada beschloss vor einigen Tagen, keine Waffen mehr nach Israel zu verkaufen. Dadurch steigt auch der Druck in den USA: Mehr als jeder zweite Anhänger der Demokratischen Partei von Präsident Joe Biden lehnt dort Waffenlieferungen an Israel ab. (…)

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9. Times of Israel: UNRWA-Bericht besagt, dass Israel einige Mitarbeiter der Agentur gezwungen hat, fälschlicherweise Hamas-Verbindungen zuzugeben

https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/unrwa-report-says-israel-coerced-some-agency-employees-to-falsely-admit-hamas-links/

Times of Israel

UNRWA-Bericht besagt, dass Israel einige Mitarbeiter der Agentur gezwungen hat, fälschlicherweise Hamas-Verbindungen zuzugeben

Von Reuters und ToI Mitarbeitern

8. März 2024

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge berichtet, dass einige Mitarbeiter, die aus israelischer Haft in den Gazastreifen entlassen wurden, von den israelischen Behörden unter Druck gesetzt wurden und fälschlicherweise zugaben, dass das Hilfswerk Verbindungen zur Hamas hat und dass Mitarbeiter an den Anschlägen vom 7. Oktober beteiligt waren.

Das UNRWA hatte Anfang des Jahres 12 Mitarbeiter entlassen, nachdem Israel ihnen vorgeworfen hatte, sie hätten sich aktiv an den Terroranschlägen der Hamas beteiligt.

Die Behauptungen sind in einem von Reuters eingesehenen Bericht von UNRWA vom Februar 2024 enthalten, in dem nicht identifizierte Palästinenser, darunter mehrere UNRWA-Mitarbeiter, detailliert auf Misshandlungen in israelischer Haft hinweisen. (…)

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10. ipg-journal: Muriel Asseburg: Nothelfer in Not

https://www.ipg-journal.de/regionen/naher-osten/artikel/nothelfer-in-not-7411/

Naher Osten/Nordafrika

22.03.2024

Muriel Asseburg Nothelfer in Not

Israelischer und internationaler Druck schränken das Palästinenser-Hilfswerk stark ein.

Dabei ist die Bevölkerung in Gaza auf UNRWA angewiesen.

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--- 11. Stuttgarter Zeitung: Hilfswerk UNRWA: Bundesregierung gibt 45 Millionen Euro für Palästina-Flüchtlinge https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.hilfswerk-unrwa-bundesregierung-gibt-45-millionen-euro-fuer-palaestina-fluechtlinge.2b0a234d-dfa7-488f-8317-a7dccf3904a4.html

Hilfswerk UNRWA Bundesregierung gibt 45 Millionen Euro für Palästina-Flüchtlinge 25.03.2024 - 17:54 Uhr

Die Bundesregierung unterstützt das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit 45 Millionen Euro. Das Geld werde für die regionale Arbeit der Organisation in Jordanien, Libanon, Syrien und im Westjordanland zur Verfügung gestellt, teilten das Auswärtige Amt und das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) am Montag in Berlin mit.

Die Beiträge seien Teil der regelmäßigen regionalen Unterstützung für UNRWA.

Weiterhin offen ist nach Angaben des Auswärtigen Amts, ob die eingefrorene Unterstützung von UNRWA für den Gazastreifen wieder aufgenommen werde. Hier laufe die Überprüfung noch. (…)

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12. ipg-journal: Konstantin Witschel: Inakzeptables Druckmittel Israels Regierung beschränkt die Lieferung von humanitärer Hilfe nach Gaza. Die Bundesregierung darf nicht wegschauen.

https://www.ipg-journal.de/regionen/naher-osten/artikel/inakzeptables-druckmittel-7419/?utm_campaign=de_40_20240326&utm_medium=email&utm_source=newsletter

Naher Osten/Nordafrika

26.03.2024

Konstantin Witschel

Dr. Konstantin Witschel ist Referent für Israel, Palästina, Syrien und Jemen sowie für Frieden und Sicherheit im Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).

Inakzeptables Druckmittel

Israels Regierung beschränkt die Lieferung von humanitärer Hilfe nach Gaza.

Die Bundesregierung darf nicht wegschauen.

(…)

Seit Beginn des Krieges wird von Seiten der teilweise rechtsextremen Regierung Netanjahu humanitäre Hilfe als Druckmittel eingesetzt. Zuletzt forderten Benny Gantz und Gadi Eisenkot, dass die ohnehin geringe Hilfe für die unbeteiligte Zivilbevölkerung an die Freilassung der von der Hamas gehaltenen Geiseln gekoppelt werden solle.

Die Forderung stellt eine klare Verletzung humanitärer Grundsätze dar, da humanitäre Hilfe für die unbeteiligte Zivilbevölkerung nicht konditioniert werden darf. (…)

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13. Blätter: Moshe Zimmermann: Die Zweistaatenlösung als Illusion? Wie der Israel-Palästina-Konflikt doch noch gelöst werden könnte

https://www.blaetter.de/ausgabe/2024/maerz/die-zweistaatenloesung-als-illusion März 2024 Die Zweistaatenlösung als Illusion? Wie der Israel-Palästina-Konflikt doch noch gelöst werden könnte

von Moshe Zimmermann

(…)

Je länger der Konflikt anhält und je mehr Opfer zu beklagen sind, desto schwerer wird es sein, aus dem Teufelskreis auszusteigen.

Nehmen wir nur das wohl schwierigste Problem, die Siedlungspolitik. Die Hürde auf dem Weg zum Frieden ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch höher geworden: über 700 000 Siedler heute (inklusive Ostjerusalem) statt etwas über 100 000 vor 30 Jahren – das macht einen qualitativen Unterschied bei der Suche nach einer Lösung für das Westjordanland.

Jetzt wird es viel schwieriger sein, den Prozess der israelischen Landnahme wieder rückgängig zu machen. (…)

Der Beitrag basiert auf „Niemals Frieden? Israel am Scheideweg“, dem jüngsten Buch des Autors, das soeben im Propyläen Verlag erschienen ist.

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14. IPPNW: Ostermärsche: Friedensfähig statt kriegstüchtig: IPPNW tritt Militarisierung der Gesellschaft entschieden entgegen

https://www.ippnw.de/frieden/zivile-konfliktbearbeitung/artikel/de/ostermaersche-friedensfaehig-statt-kr.html

27.03.2024

Ostermärsche: Friedensfähig statt kriegstüchtig

IPPNW tritt Militarisierung der Gesellschaft entschieden entgegen

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ruft am Osterwochenende zu bundesweiten Demonstrationen auf. Anlässlich der Ostermärsche fordern die Ärzt*innen die Bundestagsabgeordneten auf, sich für ein Ende der Kriege in der Ukraine und in Gaza einzusetzen. Die Abgeordneten sollten sich für Frieden, Diplomatie und Abrüstung aussprechen statt die Bevölkerung „kriegstüchtig“ machen zu wollen oder gar über europäische Atombomben nachzudenken.

Die IPPNW kritisiert, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach auch das Gesundheitswesen für Kriege umrüsten will. Deutschland müsse sich „für große Katastrophen und eventuelle militärische Konflikte besser aufstellen.“ Lauterbach hat für den Sommer einen entsprechenden Gesetzentwurf angekündigt.

Die Friedensnobelpreisträgerorganisation weist darauf hin, dass es 1981 schon einmal das Vorhaben einer Bundesregierung gab, ein Gesundheitssicherstellungsgesetz im Rahmen der „Katastrophenmedizin“ zu verabschieden. Damals wurde an das ärztliche Helferethos appelliert, um die allgemeine Akzeptanz zu erhöhen.

Auch in den Bunkerbau und Zivilschutz wurde massiv investiert. Gemäß der NATO-Doktrin „Flexible Response“ hatten sich US-amerikanische Militärs und Politiker dahingehend geäußert, dass es möglich sei, einen Atomkrieg auf Europa zu beschränken und sogar zu gewinnen.

„Wir werden Euch nicht helfen können!“ war vor dem Hintergrund der atomaren Katastrophen von Hiroshima und Nagasaki die zentrale Botschaft der sich gründenden IPPNW.

Widerspruch rief das neue Gesundheitssicherstellungsgesetz bei der Ärzt*innenschaft hervor, in dem eine Pflichtfortbildung in Kriegsmedizin für Ärzt*innen zum Erlernen der sogenannten Triage, d.h. die Sichtung von Verletzten für den Kriegsfall, vorgesehen war. Der Protest aus der Ärzt*innenschaft war so groß, dass diese verpflichtende Fortbildung zurückgenommen werden musste.

Die angekündigte Umrüstung im Gesundheitssystem steht im Zusammenhang mit Militarisierungsvorhaben in allen Sektoren der Gesellschaft. So treibt die Bundesregierung eine langfristige Aufrüstung der Bundeswehr und ein Hochfahren der Rüstungsproduktion voran. Die EU-Kommission spricht gar vom Umstellen auf eine „Kriegswirtschaft“.

„Statt immer mehr Mittel in Militär und Rüstungsindustrie zu stecken und damit globale Krisen weiter anzuheizen, brauchen wir finanzielle Programme für die Bekämpfung der Klimakatastrophe, für Gesundheit, Bildung und Soziales sowie massive Investitionen in die marode Infrastruktur“, betont die Vorsitzende der IPPNW, Dr. med. Angelika Claußen.

Die Ausgaben für Militär sollen 2024 auf grob 2 Prozent des BIP, über 86 Milliarden Euro, erhöht werden und in den kommenden Jahren weiter steigen. Währenddessen wird in den sozialen Bereichen, bei Bildung, Infrastruktur und ziviler Konfliktbearbeitung gekürzt.

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15. Fastenkampagne: Öffentliches Solidaritätsfasten bis zum

Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland 2024

Dr. Matthias Engelke, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Zweiges

des Internationalen Versöhnungsbundes, ruft gemeinsam mit anderen

zu folgenden öffentlichen Mitmach-Aktionen auf:

http://fastenkampagne.blogspot.com/

Öffentliches Solidaritätsfasten bis zum

Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland 2024

An jedem 8. und 9. eines Monats ab Februar 2024 halten Reinhard Bergholz und Matthias-W. Engelke in Köln ein Solidaritätsfasten bis zum Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland - und vom 5.-9. August. Das sind 18 Tage. Jedes Jahr einen Tag mehr.

Bis Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beigetreten ist und die Atomwaffen der Vereinigten Staaten von Amerika aus Deutschland abgezogen sind.

Ein Fasten aus Solidarität mit allen Menschen, denen das wichtigste zum Leben fehlt, während der Norden des Globus sehenden Auges die Klimakatastrophe betreibt und Geld in Krieg und Atomwaffen steckt, die den Bedürftigsten fehlen.

Für alle Opfer der Atomkette, die vom Uranbergbau bis zu den Atomwaffen eine Spur von verseuchten und vergifteten Menschen, Tieren und Landschaften hinter sich herzieht und über Leichen geht.

Aus Solidarität mit allen Opfern der Kriege in der Ukraine, im Gaza, weltweit. Für die getöteten russischen, ukrainischen, israelischen und palästinensischen Menschen.

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16. Friedenskooperative: Unterschriftenaktionen zum Mitmachen:

Waffenstillstand jetzt! Appell für Frieden in Israel und Palästina

https://www.friedenskooperative.de/petition/israel-palaestina-gewalt-stoppen

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Appell unterzeichnen: EU-Atombombe? Nicht mit uns! https://www.friedenskooperative.de/aktion/appell-unterzeichnen-eu-atombombe-nicht-mit-uns

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17. Friedenskooperative: Alle Infos zu den Ostermärschen 2024 der Friedensbewegung

https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2024

Alle Infos zu den Ostermärschen 2024 der Friedensbewegung

Die Ostermärsche finden in diesem Jahr vom 28. März bis zum 1. April statt. Mit Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten wird auch in diesem Jahr die Friedensbewegung in den Ostermarschaktionen ihre Themen in die Öffentlichkeit bringen.