Gottesdienst an der Kante: Sa 25.6. Bielefeld

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Mahnkreuz vor Bielefelder Stadthalle

„Die Kirche(n) im Dorf lassen“, das „Gorlebener Gebet“, der "Kreuzweg für die Schöpfung Gorleben-Garzweiler" und die "Regionalgruppe Bielefeld des Versöhnungsbundes" hatten eingeladen zum „Gottesdienst an der Kante“ – ausnahmsweise in Bielefeld aus Anlass des Landesparteitages der Grünen. Denn in Bielefeld sollte über den Koalitonsvertrag Schwarz/Grün abgestimmt werden. Das Motto des Gottesdienstes war„Eure Rede sei ja, ja oder nein, nein. “ (Mt 5,37). Es war ein Mahn- und Klagegottesdienst, der den versammelten GRÜNENparteidelegierten das Gewissen in Bezug auf Lützerath und die 1,5°-Grenze schärfen sollte. Lützerath ist eins der Dörfer bei Gartzweiler II, eine DIW-Studie sagt eindeutig, wird die Kohle unter Lützerath abgebaut, wird Deutschland die 1,5°-Grenze nicht einhalten können.
Eure Rede sei ja, ja oder nein, nein  – diese simpel anmutende, aber schon in seiner Zeit ungeheuerliche Forderung nach Eindeutigkeit stellte Jesus ins Zentrum seiner Bergpredigt, ins Zentrum der revolutionären Jesusbewegung im kolonisierten Palästina. Viel Vertrauen in die bürgerliche Demokratie wurde und wird verspielt, wenn sie – von Interessen vereinnahmt und ausgebeutet – diesen christlichen Grundsatz mit Füssen tritt. Die Landesdelegierten der GRÜNEN NRW standen vor der folgenschweren Entscheidung, die 1,5°-Grenze trotz anders lautendem Parteibeschluss (Februar 2021) aufzugeben und das Dorf Lützerath der Vernichtung durch RWE preiszugeben. Noch vor wenigen Wochen forderten die GRÜNEN im Landtag ein Abrissmoratorium für Lützerath – jetzt, nach der Wahl, ist davon keine Rede mehr.
In einem Gottesdienst wurde gemahnt, protestiert und Klage erhoben, damit die Delegierten der Stimme ihres Gewissen folgen und ihrer Verantwortung gerecht werden - für das globale Klima, für die Schöpfung, für das Leben selbst. Bei heißen Temperaturen ließen sich nur wenige Delegierte auf ein Gespräch ein, mmerhin stimmten ca. 30 Abgeordnete nicht zu, der Koalitionsvertrag aber wurde angenommen.

Der Protest muss und wird weitergehen.

Annette und Thomas

 

 

 

 

Veranstaltungsbeginn
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Landesparteitag mit Klagegottesdienst