Liebe Friedensinteressierte,
im Rahmen von Transparenz TV und der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ sende ich nachfolgend eine Inhaltsangabe und den Link zu folgender Sendung:
Mittwoch, 6.1.2021 - 20.30 Uhr
Thema: Krise in Belarus
Gast: Dr. Ute Finckh-Krämer, ehemaliges MdB(SPD) Dr. Ute Finckh-Krämer wurde 2013 Bundestagsabgeordnete der SPD.
Themenschwerpunkte ihrer friedenspolitischen Arbeit von 2013 bis 2017 waren zivile Konfliktbearbeitung, Rüstungskontrolle und die Nichtverbreitung von Atomwaffen, ebenso die Beschäftigung mit Ländern in Osteuropa.
Seit 2017 gehört sie nicht mehr dem deutschen Bundestag an und arbeitet seither wieder im Bundespresseamt.
In der Sendung über die Krise in Belarus wird es um folgende Fragen gehen:
Wie setzt sich die Bevölkerung in Belarus ethnisch zusammen? Bis 1991 war Belarus Teil der Sowjetunion. Welchen Kurs hat das Land nach der Unabhängigkeit gegenüber Moskau genommen?
In den letzten Monaten machte das Land Schlagzeilen wegen der brutalen Unterdrückung der Proteste auf den Straßen. Wie setzt sich die Opposition in Belarus zusammen und was sind ihre wichtigsten Forderungen?
Die Unterstützung von Oppositionellen aus dem Ausland kann leicht von repressiven Regierungen als Einmischung von außen denunziert werden und zu noch mehr Repression führen. Wie kann konstruktiv mit diesem heiklen Sachverhalt umgegangen werden?
Welche Rolle hat Russland und Präsident Putin in Bezug auf Belarus?
Es sind bereits einige Sanktionen der EU gegenüber Belarus verhängt worden. Welche waren dies - und was haben sie bewirkt? Was könnte die EU - und insbesondere Deutschland - zu einem konstruktiven Konfliktaustrag und zu mehr Demokratie in Belarus beitragen?
Auf diese und andere Fragen wird Dr. Ute Finckh-Krämer ausführlich im Interview eingehen.
Premiere: 6.1.2020 - 20.30 Uhr mit Livechat und danach dauerhaft unter:
oder
https://www.facebook.com/friedensfragen/?modal=admin_todo_tour
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Jörgen Johansen ist Friedensforscher und Aktivist. Er lebt in Schweden und ist in verschiedenen Bewegungen in aller Welt engagiert. 1991 bis 1998 war er Vorsitzender der War Resisters’ International. Derzeit ist er Editor bei Irene Publishing, arbeitet mit dem Journal of Resistance Studies und ist freiberuflich an Universitäten und als Berater für Organisationen und Institutionen tätig.
Am 1.1.2021 wurde sein nachfolgender Artikel zu Belarus veröffentlicht - dessen Anfang und Ende ich beifüge. Der gesamte äußerst lesenswerte Artikel ist nachzulesen unter:
https://soziale-verteidigung.de/system/files/belarus-strategische_herausforderungen_jj_dt.pdf
Belarus
Strategische Herausforderungen für das belarussische Volk und seine Freund*innen
Jörgen Johansen
Da die wöchentlichen Proteste weitergehen und der sichtbare Einfluss auf die Regimeführung verschwindend gering ist, ist es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, wie die Opposition sowie ihre Freund*innen im Ausland vorgehen könnten.
Von wahren Freund*innen sollte man nicht nur Jubel erwarten, und letztlich sollte es immer bei den Menschen vor Ort liegen, die Strategie des Kampfes zu wählen. Meiner Ansicht nach ist es wichtiger, in unseren Dialogen ehrlich als höflich zu sein. Als Außenstehender, der die Situation verfolgt, Belarus seit der Sowjetzeit besucht hat und in den letzten Jahrzehnten mit Teilen der Opposition zusammengearbeitet hat, sehe ich Grund zur Hoffnung, aber auch die Notwendigkeit, neue Ideen zu diskutieren, was getan werden könnte.
(…)
Wer kann Alternativen zum neoliberalen System anbieten?
Die wenigsten gewaltfreien Stürze von autoritären Regimen und Diktaturen wurden gut vorbereitet, während internationale Institutionen ihre Pläne bereithielten, um "Hilfe" finanzieller, militärischer und politischer Art anzubieten. Jene internationalen zivilgesellschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen, die bei der Beseitigung des alten Systems halfen, hatten zu dem Zeitpunkt, als der neue Staat auf den Trümmern des alten aufgebaut werden musste, wenig zu bieten.
Es bedarf einer Bewertung dessen, was in der Vergangenheit getan wurde, eines neuen Denkens über die Zukunft sowie eines substantielleren Einsatzes derjenigen, die in echter Solidarität mit dem belarussischen Volk handeln wollen.
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In der Sendung kommt auch Olga Karatch von der oppositionellen Organisation „Unser Haus“ („Nash Dom“) zu Wort:
Weitere Informationen zu „Unser Haus“ unter:
«Unser Haus» («Nash Dom») ist eine in Litauen registrierte belarussische öffentliche Organisation, deren Ziel die „demokratische Transformation der belarussischen Machtorgane auf gewaltfreie Art und Weise“ ist. (…)
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Zum Mitmachen:
Unter dem nachfolgenden Link
https://www.amnesty.de/informieren/laender/belarus
bietet Amnesty International Möglichkeiten des Engagements an, sich für Inhaftierte in Belarus durch „urgent action“ einzusetzen.
Weitere Informationen zu Belarus unter: https://betterworld.info/Belarus