M. Gast: Jemen - Kriegsfolgen und Rolle Deutschlands / Ärzte ohne Grenzen und Caritas Intern. im Jemen / Millionäre fuer Reichensteuer

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Liebe Friedensinteressierte,

im Rahmen von Transparenz TV und der Sendereihe „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ sende ich nachfolgend eine Inhaltsangabe und den Link zu folgender Sendung:

15. Juli 2020, 20.30 Uhr

Thema: Jemen - Kriegsfolgen und Rolle Deutschlands

Gast: Matthias Gast

In dieser Sendung werden zunächst die wichtigsten Konfliktkparteien mit ihren Interessen dargestellt. Die gängigen Narrative „Schiiten“ - unterstützt von Iran - gegen „Sunniten“ (Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate) werden als zu kurz greifend ergänzt: Der Krieg hat weitere tiefere Wurzeln wie z.B. die Unterschiede zwischen der Aufteilung bis 1990 in Nord- und Südjemen oder die Frage der sozialen Gegensätze zwischen Armen und Reichen.

Neben der Straße von Hormus und dem Suezkanal stellt das „Tor der Tränen“, die enge Stelle an der Südküste Jemens, die zum Roten Meer führt, inzwischen einen strategischen Knotenpunkt von größter Wichtigkeit für den internationalen Schiffsverkehr aus Asien nach Europa und darüber hinaus dar. Rund ein Drittel aller weltweit gehandelter Waren führt per Schiff an Jemen vorbei.

Die Sendung wird auf die konkreten Auswirkungen des Krieges eingehen, der zum größten Cholera-Ausbruch der Neuzeit und einer der größten aktuellen Hungersnöte geführt hat. Der US-geführte Drohnenkrieg produziert große Zahlen an unschuldigen Opfern zusätzlich zu den Bombardierungen und Bodenkämpfen.

Eine wichtige Rolle beim Nachschub und damit der Fortdauer des Krieges spielen Waffenexporte aus Deutschland an die Kriegsparteien Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate sowie Ägypten.

Die Huthi-Rebellen werden von Iran unterstützt, unter anderem durch militärische Beratung.

Die Sendung wird auch darstellen, wie Rüstungsmanager wegen ihrer Befeuerung dieses Krieges von Menschenrechtlern in Den Haag angeklagt wurden.

Heute, 15. Juli 2020 um 20.30 Uhr mit Livechat und danach dauerhaft unter:

https://youtu.be/4aEvIucdYqw

oder:

https://www.facebook.com/friedensfragen/?modal=admin_todo_tour

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https://www.sueddeutsche.de/politik/jemen-libyen-corona-krieg-1.4964581

14. Juli 2020, 15:07 Uhr Jemen und Libyen:

"Die Menschen sterben zu Hause“

Internationale Hilfsorganisationen arbeiten seit Monaten unter der Prämisse, dass sich in der von Unterernährung und anderen Kriegsfolgen geschwächten Bevölkerung das Virus rasant ausbreitet und versuchen, das ohnehin am Rande des Zusammenbruchs stehende Gesundheitssystem zu stützen. (…)

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Mitmachmöglichkeiten gegen deutsche Waffenexporte an Kriegsparteien im Jemenkrieg finden sich hier:

https://aufschrei-waffenhandel.de/mitmachen/aktuelle-aktionen/

Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass Waffen und Rüstungsgüter, an deren Herstellung deutsche Unternehmen beteiligt waren, nicht länger im brutalen Jemen-Krieg eingesetzt werden.

Machen auch Sie mit und fordern Sie mit unserer Aktionspostkarte von Bundeskanzlerin Angela Merkel,

• ein lückenloses Rüstungsexportverbot für alle Staaten, die im Jemen Krieg führen, zu verhängen und

• sich auch auf europäischer Ebene für solch ein umfassendes Verbot einzusetzen.

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Die nachfolgende Petition kann von jeder Person mitunterzeichnet werden:

https://www.aktiongegendenhunger.de/waffenexporte-stoppen-hunger-beenden

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Hervorragende Arbeit im Jemen leistet die Organisation Ärzte ohne Grenzen:

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/jemen

(…) Unsere Hilfe in Jemen (2015 - April 2019)

Wir haben fast 132.860 Menschen mit kriegs- oder gewaltbedingten Verletzungen in unseren Einrichtungen versorgt In eigenen oder von uns unterstützen Einrichtungen haben wir fast 1.110.780 Patient*innen in der Notaufnahme behandelt Unsere Teams haben mehr als 90.200 chirurgische Eingriffe vorgenommen Wir haben mehr als 41.400 junge Patient*innen in der Kinderstation aufgenommen und bei mehr als 77.900 Geburten Hilfe geleistet Außerdem haben unsere Teams 127.680 Patient*innen mit Verdacht auf Cholera behandelt Unsere Hilfe im Jemen im Einzelnen (Auszug):

Unsere Hilfe im Jemen umfasste die Arbeit in zwölf Krankenhäusern und Kliniken. Die Teams unterstützten zudem mehr als 20 Gesundheitseinrichtungen in 13 Provinzen des Landes. Unsicherheit und Zugangsbeschränkungen hinderten sie daran, verlässliche Daten über den Nahrungsmittel- und humanitären Bedarf einzuholen. In den Provinzen Hadscha, Sa´ada Amran, Ibb und Tais versorgten sie 7.326 mangelernährte Kinder stationär. (…)

Unsere Hilfe im Jemen umfasste auch die Behandlung von Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern, Diphtherie und Dengue Fieber. Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1986 Hilfe in Jemen an.

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Auch Caritas International und deren Partnerorganisationen sind im Jemen aktiv:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/jemen/nothilfe-jemen#main

(…) Bargeldverteilungen und "Cash-for-Work"

Wer sich und womöglich eine Familie ernähren will, ist auf ein Einkommen angewiesen. Doch in den vielen Lagern für die über zwei Millionen Kriegsvertriebenen im Jemen haben die Menschen selten eine Einkommensmöglichkeit. Viele Familien hungern sogar. Dabei gibt es vielerorts nach wie vor funktionierende Märkte. Doch die Preise für Nahrungsmittel und Medizin steigen und selbst Grundnahrungsmittel sind für viele Jeminitinnen und Jeminiten nicht mehr zu bezahlen.

Um die lokalen Märkte nicht zu zerstören und damit noch mehr Menschen in die Armut zu treiben, haben sich Caritas international und ihre Projektpartner, die Diakonie Katastrophenhilfe und die lokale Organisation BFD (Building Foundation for Development), dazu entschieden, keine Nahrungsmittel zu verteilen. Stattdessen erhalten die Familien Bargeld, um auf den heimischen Märkten selbst das einkaufen zu können, was sie am dringendsten benötigen.

Immer wieder braucht die Caritas bei der Umsetzung der Projekte auch zusätzliche lokale Unterstützung durch einheimische Arbeitskräfte. Angehörigen besonders von Armut betroffener Familien wird daher angeboten, sich durch die Mitarbeit in sogenannten "Cash-for-Work"-Projekten ein Einkommen zu verdienen.

Dieses Einkommen wie auch die Bargeldverteilungen sind so bemessen, dass die Menschen die Grundversorgung ihrer Familien gut bewältigen können. Die Bargeldverteilungen hätten bereits im April 2020 beginnen sollen, aufgrund der Corona-Pandemie musste der Projektbeginn jedoch verschoben werden. Mittlerweile steht das Projekt aber in den Startlöchern. (…)

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Der nachfolgenden Forderung ist eine baldige Umsetzung durch Regierungen zu wünschen:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/offener-brief-millionaere-fordern-hoehere-steuern-fuer-reiche-1.4965734

13. Juli 2020, 18:51 Uhr Offener Brief:

Millionäre fordern höhere Steuern für Reiche

Eine Gruppe von Millionären hat höhere Steuern für Reiche zum Ausgleich der ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie gefordert. Das erklärte der aus 83 Millionären aus sieben Ländern bestehende Zusammenschluss "Millionaires for Humanity" (auf Deutsch: Millionäre für die Menschheit) in einem am Montag veröffentlichten offenen Brief.

Eine Reihe von Organisationen, darunter die Hilfsorganisation Oxfam, unterstützen diese Forderung. Oxfam wies in Berlin darauf hin, dass infolge der Corona-Krise eine halbe Milliarde Menschen zusätzlich in Armut geraten könne.

"Es ist möglich, unsere Gesundheitssysteme, Schulen und soziale Sicherheit adäquat zu finanzieren, mithilfe dauerhaft höherer Steuern für die reichsten Menschen auf diesem Planeten", erklärte die Gruppe "Millionaires for Humanity“.

Regierungen müssten so die erforderlichen Mittel zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Krise aufbringen und sie gerecht einsetzen, heißt es in dem offenen Brief. Nur durch Wohltätigkeit und Spenden lassen sich nach Ansicht der Millionäre die Probleme infolge der Pandemie nicht lösen. (…)