Vater – oder Mutter unser und der anderen. Material der Gedenkfeiern/Andachten der 6. Öffentlichen Fastenaktion am Haupttor zum Atomwaffenlager Büchel 2015

Gespeichert von Matthias-W Engelke am

Täglich feierten wir während unser Fastenaktion vor dem Atomwaffenlager Büchel drei Gedenkfeiern/Andachten. Dabei wurde die folgende Vaterunser-Paraphrase von Andres Hämer von ihm selbst an einigen Tagen ausgelegt. Gelegentlich wurde dabei auch sein dazugehörendes Vaterunser-Lied gesungen, nach der Melodie "Wunderbarer König".

 

Vaterunser-Paraphrase

Veröffentlicht am 15. April 2014 von 

Vater – oder Mutter
unser und der anderen
du Himmel über ‚Gerechten’ und ‚Ungerechten’,
du Regenbogen über ‚Bösen’ und ‚Guten’
– Meer der Liebe!

Geheiligt werde dein Name,
bewahrt vor Missbrauch,
gewagt in Auseinandersetzung,
bewahrheitet in Solidarität!

Dein Reich komme,
das Unmögliche werde möglich:
die Überwindung von Hass,Feindschaft und Gier
Terror, Krieg und Angst
die Versöhnung in Israel / Palästina
Frieden auf Erden!

Dein Wille geschehe:
dem Recht schaffe Raum,
unsere Achtsamkeit wachse,
das Totschweigen ende –
wie im Himmel, so auf Erden!

Unser tägliches Brot gib uns heute –
uns und den anderen:
den Kindern, die arbeiten müssen
und in den Krieg geschickt werden,
den Frauen, die ausgenutzt werden
und die sich selbst verkaufen,
der hungernden Bevölkerung in allen Erdteilen

und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben haben unseren Schuldnern,
erlass uns die Schulden, wie auch wir erlassen unseren Schuldnern.
3,3 Billionen Dollar lass nicht länger wahr sein,
und all das andere auch nicht

und führe uns nicht in die Versuchung,
gut zu leben mit dem Bösen,
nichts zu fühlen,
nichts zu sehen, nichts zu hören, nichts zu sagen,
nichts zu glauben, nichts zu hoffen, nichts zu tun,
sondern…

erlöse uns von dem Bösen,
von dem, was uns angetan wird
und dem, was wir anderen antun,
von den verkehrten Mustern in uns und um uns.
vom Gefühl der Ohnmacht und dem Wahn der Allmacht –
erlöse uns und die Welt!

Denn dein ist das Reich – diese Erde
und die Kraft – die unerschöpflichen Potenziale der Liebe
und die Herrlichkeit – Gelingen und Scheitern
jetzt und in alle Zukunft.

Amen.

 

Quelle: https://andreashaemer.wordpress.com/2014/04/15/vaterunser-paraphrase/

vaterunserlied

Veröffentlicht am 15. April 2014 von 

zu singen nach der melodie: wunderbarer könig

vater – oder mutter –
unser und der andern,
himmel unter dem wir wandern:
böse und gerechte.
großer regenbogen
über beide weit gezogen.
offenheit
himmelweit,
großes meer der liebe,
weltenlauf-getriebe.

namenloser name,
allerorts entheiligt
oder nicht? wir sind beteiligt,
dich vor inflation und
missbrauch zu bewahren,
auch konflikte zu erfahren
und bewahr-
heiten gar,
solidarisch leben
und nach klarheit streben.

dein reich, ganz unmöglich,
werd trotz allem möglich,
alles tote werd beweglich.
feindschaft überwinde,
friedensland ergrüne
israel und palästina –
die versöhn!
lass uns sehn:
frieden soll auf erden,
wie versprochen, werden.

du willst nicht, dass wir blind
an das schicksal glauben –
nein, dem tod die maske rauben.
recht und wahrheit raum zu
schaffen, ist dein wille
unrecht und gewalt mach stille.
achtsamkeit
wachse heut:
nichts mehr totzuschweigen,
sondern aufzuzeigen.

unser täglich brot und
wasser, ach, gib uns heut
und auch allen andern, weltweit.
kindern, die als billig-
arbeitskräfte schaffen,
nahrung brauchen und nicht waffen.
wer denn, gott,
sieht die not
jener die verkaufen
selbst sich – oder saufen?

und vergib uns große
oder kleine schulden,
nicht nur euros, dollars, gulden,
wie auch unsern schuldnern
wollen wir vergeben
denn sie alle wollen leben.
drei billion’ –
blanker hohn
nicht wahr, nicht zu fassen,
darum zu erlassen.

führe uns nicht in ver-
suchung, abzuheben
und mit bösem gut zu leben,
nichts zu hören, nichts zu
sehen, nichts zu sagen
nichts zu hoffen, nichts zu wagen,
nichts zu tun,
fromm zu ruhn,
jetzt-zeit zu verpennen
und nach luxus rennen.

sondern uns erlöse
ganz von allem bösen,
dummheit und korruptem wesen,
vom gefühl der ohnmacht
von dem wahn der allmacht
und von aller falschen andacht.
ach befrei
und erneu
diese welt, die kalte
durch dein’ geist gestalte.

denn dein ist das reich. ab-
surd, dich zu beschränken,
von der erde abzulenken –
und die kraft der liebe,
die uns treibt zu handeln,
und was bös ist, zu verwandeln.
herrlichkeit,
die sich freut
scheitern und gelingen,
beides, zu besingen.

 

Quelle: https://andreashaemer.wordpress.com/2014/04/15/vaterunserlied/