6. Multinationale Öffentliche Fastenaktion für eine Atomwaffenfreie Welt - Am Atomwaffenlager Büchel - 31. Juli - 9. August

Gespeichert von Matthias-W Engelke am

Unrecht gibt es nicht von selbst, sondern weil es gestützt, getragen, verheimlicht oder einfach weil mitgemacht wird. Sich an das Unrecht zu gewöhnen ist eine der stärksten Mittel, um Unrecht aufrecht zu erhalten. Die Welt steht seit 70 Jahren unter dem Zeichen der Atombomben. Vor genau 70 Jahren wurden mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und am 9. August 1945 zwei große japanische Städte zerstört und ihre  Bevölkerung zum grössten Teil binnen Sekundenbruchteile getötet. Mit der physikalischen Kraft der Sonne, die aus gutem Grund auf der Erde nichts zu suche hat, wird seit 70 Jahren gedroht. Regierungen, Wissenschaftler, Verwaltung und nicht zuletzt Militärs beten diese Waffe an, weil sie die stärkste aller Waffen ist, gefangen im Irrglauben, dass der Stärkere Recht hat. Die vielen Tausenden von Toten der Bombenabwürfe, des anhaltenden Uranabbaus, der Tests, der Verstrahlungen in Atomkraftwerken mit ihren Katastrophen rufen zur Umkehr.

Mit dieser öffentliche Fastenaktion am Atomwaffenlager in Büchel geben wir den Opfern ein Gesicht und eine Stimme. In diesem Jahr zum 6. Mal verlesen wir zur Gedenkzeit an den Bombenabwurf - um 8.15 Uhr Ortszeit und um 20.15 Uhr zeitgleich mit Hiroshima - Namen der durch die Atombombe Getöteten.

Im Vergleich mit dieser abgöttisch geliebten atomaren Waffenmacht kann jede andere Macht nur schwach sein. Mit unserer öffentlichen Fastenaktion nehmen wir die Position der Ohnmächtigen ein und kämpfen um deren Würde und die Würde aller, die noch von der Atomkette - vom Uranabbau über die Forschung, die Regierungsverantwortlichen bis hin zu den Soldaten - in Gefangenschaft gehalten werden. Das öffentliche Fasten zelebriert die Macht der Liebe und Wahrheit. Es ruft dazu auf, dem Leben treu zu sein. So wie Soldaten als Familienväter ja bereits ihre Kinder lieben; dass sie anfangen auch die Kinder zu lieben, die durch einen  Bombenabwurf ihrer Tornados zu verstrahlten Atombombenopfer würden.

Alle, die in der Atomkette gefesselt sind, sind noch nicht frei, aber dazu berufen, umzukehren. Auch Soldaten, die erklären, Atomwaffen nicht einzusetzen, haben ein Recht darauf, dieses ihrem Dienstherrn mitzuteilen ohne deswegen berufliche Nachteile erleiden zu müssen. Die juristischen Grunde dafür teilen wir bei Nachfrage gerne mit genauso wie eine juristisch geprüfte Formulierung.

Solange noch in Deutschland Atombomben lagern - in Büchel sind es Atomwaffen der Vereinigten Staaten von Amerika - werde ich, so Gott will und ich lebe - jedes Jahr einen Tag länger fasten, bis diese Waffen abgezogen worden sind. Damit der Gedenktag an die Zerstörung von Nagasaki den Abschluss bildet, fange ich jedes Jahr einen Tag früher an, 2015 am 31. Juli um 20.15 Uhr. Und nicht nur ich, sondern auch Mitfastende in Büchel und an anderen Orten.

Es wird herzlich dazu eingeladen, die Fastenaktion in Büchel zu besuchen, die Präsenz ist rund um die Uhr. Info-Aktionen im eigenen Heimatort können diese Aktion unterstützen. Wir würden uns über eine kurze Nachricht z. B. über mwEngelke@t-online.de sehr freuen.

In der Zeit vom 5.8., ab 20.15 Uhr bis zum 6.8. fasten Gruppen und Einzelne in Paris, in England, in Japan und in den USA gleichfalls öffentlich. Wer sich hier - auch zu Hause - dem anschließen möchte - bitte ich um eine kurze Nachricht.

Wer die öffenltiche Gedenkfeier/Andacht täglich vom 31.7. ab um 20.15 Uhr und 8.15 Uhr am Haupttor zum Atomwaffenlager Büchel und um 18.30 Uhr in Cochem vor St. Martin mitgestalten möchte, ist herzlich dazu eingeladen.

Mit dieser Fastenaktion wollen wir ein deutliches Zeichen  dafür setzen, sich an das Unrecht der Atomwaffen nicht zu gewöhnen.

Matthias-W. Engelke